wespennest

Der ungebetene Gast – wie werde ich das Wespennest wieder los?

Während die Biene ein harmonisches Dasein fristet, eilt der Wespe ein überaus schlechter Ruf voraus. Menschen halten Wespen für aggressive, gefährliche Insekten und sprechen ihnen jeglichen Nutzen ab. Baut ein Wespenvolk auch noch in unmittelbarer Nähe ein Nest, ist das für die meisten der Super-GAU. Dieser Ratgeber soll ich Licht ins Dunkel bringen und erklären, wie man ein solches Nest schnell wieder los wird.

Nicht alle Wespen sind gleich

wespennest entfernenUm zu verstehen, warum der Mensch so ein schlechtes Bild von Wespen hat, muss man deren verschiedenen Arten und Lebensweisen kennen. An der Kaffeetafel oder beim Grillen sorgen nur zwei Arten für Ärger. Die Deutschen und die Gemeinen Wespen mögen Süßes und sind ausgesprochene Fleischliebhaber. Das macht sie immer wieder zu ungebetenen Gästen an unseren Tellern.
Allen Wespenarten ist aber gleich, dass sie eine sehr große Rolle im Ökosystem übernehmen. Die Völker fressen Unmengen anderer Insekten und sind deshalb wichtige Schädlingsbekämpfer. Auch Wespen ernähren sich teilweise von Nektar und jagen Insekten, die sich auf Blüten aufhalten. Deshalb fällt ein großer Teil der Bestäubungsarbeit nebenbei auch auf die zahlreichen Wespenstaaten. Natürlich hat die Biene aufgrund ihrer Anatomie dafür die besseren Voraussetzungen, Forscher gehen aber davon aus, dass sich die Pflanzenvielfalt vielerorts ohne Wespen so nicht darstellen würde.
Auch der Gesetzgeber hat den Nutzen der Tiere erkannt und stellt einige Arten, zum Beispiel die Hornisse, unter Artenschutz.

Weg mit dem Nest

Bevor Überlegungen angestellt werden, wie ein Wespennest entfernt werden kann, sollte genau überlegt werden, ob man sich nicht mit den Tieren arrangieren kann. Wer in seinem Garten, in der Nähe der Terrasse oder auf dem Dachboden ein Wespennest entdeckt hat, kann es problemlos dort belassen. Wenn folgende Regeln eingehalten werden, wird es erfahrungsgemäß keine Schwierigkeiten geben:

  1. Immer zwei bis drei Meter Abstand zum Nest halten.
  2. Das Nest nicht berühren oder erschüttern.
  3. Keine hektischen Bewegungen machen, das wird als Bedrohung empfunden.
  4. Den Nesteingang frei halten, keineswegs darin herumstochern.
  5. Die Tiere nicht wegpusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft macht die Tiere aggressiv.

Wer das beherzigt, kann das Nest getrost hängen lassen und muss nicht befürchten, Dauermieter zu haben. Wespenvölker sterben zum Winter bis auf Ihre Königin aus. Diese wird sich im nächsten Jahr immer einen anderen Ort zur Errichtung eines neuen Wespenstaates suchen und niemals ein Nest ein zweites Mal nutzen.

Die letzte Rettung

Dennoch gibt es immer wieder Situationen, in denen eine Entfernung des Nestes unumgänglich ist. Niemand muss mit einem Wespenvolk im Rollladenkasten vor dem Kinderzimmerfenster leben. Denn eines steht fest: Fühlen sich Wespen bedroht, stechen sie den vermeintlichen Angreifer. Gleichzeitig alarmieren sie durch Duftstoffe ihre Kollegen und können sogar den Angreifer markieren. Wer also ein Nest im unmittelbaren Lebensmittelpunkt findet, kann sich Hilfe holen.
Selbst sollte niemand Hand anlegen, denn oberstes Ziel bei einem Wespennest ist nicht die Vernichtung der wertvollen Tiere, sondern deren schonende Umsiedlung. Dazu ist aber freilich nur der Fachmann in der Lage. In jedem Gebiet gibt es regionale, meist ehrenamtliche Fachberater, die für jede Situation eine passende Lösung parat haben.
Ist eine Umsiedlung nicht möglich, werden die Tiere durch einen Schädlingsbekämpfer durch Rauch oder andere chemische Substanzen abgetötet. Ist das Wespennest an sich unzugänglich, weil es sich zum Beispiel im Inneren einer Dachkonstruktion befindet, muss der Eingang gefunden werden. Dort wo die Wespen in großer Zahl ein- und ausfliegen, kann ein spezieller Schaum aufgebracht werden, der den Hohlraum und somit den Zugang verschließt und einige Stunden stabil bleibt. Kommen die Tiere mit dem giftigen Schaum in Berührung, sterben sie ebenfalls.

Achtung: Wer ein Wespennest auf eigene Faust vernichtet, lebt nicht nur gefährlich, sondern riskiert auch Bußgelder bis zu 50.000 Euro.

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