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Implantatwechsel – Austausch des Implantats / Silikonkissens nach einer Brustvergrößerung / Brust-OP | Patienten-Ratgeber, Kosten und Preise

Es gibt ganz unterschiedliche Situationen, in denen ein Implantatwechsel notwendig oder sinnvoll sein kann. Dass ein einmal eingesetztes Silikonkissen womöglich im Laufe der Zeit ausgetauscht werden muss, diesen Gedanken schieben viele Frauen, die eine Brustvergrößerung durchführen lassen, erst einmal in weite Ferne. Und nicht immer wird auf diesen Umstand auch ausreichend hingewiesen. Man sollte sich aber zumindest hierüber bewusst werden, weil natürlich auch der Implantatwechsel einen operativen Eingriff darstellt, der unter Vollnarkose durchgeführt wird.

Gründe für einen Implantatwechsel

Die Haltbarkeit moderner Silikon-Implantate hat sich im Laufe der Zeit stetig verbessert. Heute gibt es sogar solche Implantate, die theoretisch nicht ausgetauscht werden müssen bzw. allenfalls dann, wenn sie Probleme machen oder sich bei einer Untersuchung als nicht mehr einwandfrei herausstellen. Darüber hinaus wurden und werden aber auch solche Implantate zur Brustvergrößerung eingesetzt, bei denen ein Wechsel bzw. Austausch nach einem gewissen Zeitraum empfohlen wird. Dieser Zeitraum kann etwa zehn Jahre oder auch mehr umfassen. Allerdings ist ein Implantatwechsel auch hier nicht zwangsläufig. Viele Hersteller geben eine solche „Haltbarkeit“ an, weil sie keine längeren Garantien geben können oder möchten. Und tatsächlich kann das Material des eingesetzten Medizinprodukts wie jedes andere mit den Jahren verschleißen, also zum Beispiel porös werden oder ansonsten nicht mehr die volle Qualität bieten.

Gut zu wissen – Haltbarkeit von Implantaten: Eine einheitliche Formel für die Haltbarkeit von Implantaten gibt es nicht. Die Hersteller geben ungefähre Zeiträume an, diese sind allerdings auch lediglich Richt- bzw. Erfahrungswerte. Entscheidend ist stets der Einzelfall. Betroffene Frauen sollten sich in sinnvollen, regelmäßigen Abständen untersuchen lassen. Dass auch hochwertige Silikonimplantate mit der Zeit abgenutzt oder porös werden können, ist ganz normal. Trotzdem ist ein Implantatwechsel nicht immer nötig: Wenn keine Beschwerden vorliegen, kann eine engmaschige Kontrolle erst einmal ausreichend sein. Alle wichtigen Infos über Hersteller des Implantats, Chargennummer und Datum der Einsetzung befinden sich im Implantatausweis. Diesen sollten Patientinnen sorgfältig aufbewahren.

Der erste Grund für einen Implantatwechsel wäre also die Empfehlung durch den jeweiligen Hersteller. Hier sollte allerdings sorgfältig von einem erfahrenen Facharzt überprüft werden, ob Nutzen und Risiko eines solchen Eingriffs in einem vertretbaren Verhältnis stehen.

Umgekehrt kann ein Austausch des eingesetzten Implantats natürlich auch früher notwendig werden: Platzt das Implantat, so ist ein Wechsel manchmal unabdingbar. Zwar ist ein Austreten des Silikons nicht unmittelbar zu befürchten, weil moderne Implantate heute in der Regel mit vernetzter Struktur daherkommen, ein „Auslaufen“ im eigentlichen Sinne also nahezu nicht passieren kann. Trotzdem ist es sinnvoll, das geplatzte oder beschädigte Implantat zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen, um etwaige gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Neben Materialverschleiß oder auch einer fehlerhaften Verarbeitung bzw. mangelhafter Qualität (insbesondere bei Billig-Implantaten) kann ein Implantat auch durch einen Unfall oder eine tiefe Verletzung beschädigt werden. Auch in dem Fall ist eine Überprüfung nötig, ob ein Austausch notwendig wird.

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Eher die Ausnahme, die trotzdem viele Frauen betreffen kann, stellen Fälle wie der Skandal um die französischen PIP-Silikonimplantate dar: Diese waren vom Hersteller falsch deklariert und mit minderwertigem Silikon gefüllt worden. Das Risiko gesundheitlicher Komplikationen war hier so groß, dass viele Länder Betroffenen empfahlen, die Implantate austauschen zu lassen. Allerdings gab es auch hier unterschiedliche Standpunkte; einige Experten meinten, es würde genügen, die Implantate bei Auftreten von Beschwerden zu wechseln.

Auch persönliche Wünsche können einen Implantatwechsel begründen – und zwar in beide Richtungen: Erscheinen die eingesetzten Silikonkissen zu klein, so können größere Versionen eingesetzt werden. Ein seriöser Arzt prüft sorgfältig, ob die gewünschte Vergrößerung ästhetisch und auch medizinisch tragbar ist. Umgekehrt kann ein Implantat natürlich auch gegen ein kleineres ausgetauscht oder natürlich auch gänzlich entfernt werden, wenn dies von der Patientin gewünscht wird. Auch eine schlechte Positionierung des Silikonkissens, beispielsweise vor dem Brustmuskel, kann zu einem Wechsel bzw. zu einer nochmaligen Operation zur Korrektur führen.

Wer übernimmt die Kosten?

Ein Implantatwechsel stellt eine Folge-Operation der Brustvergrößerung dar. Entscheidend ist daher, ob hierfür eine medizinische Indikation vorlag. Dies ist in den wenigsten Fällen zutreffend. Daher muss meist auch der Implantatwechsel, wie die vorangegangene Brustvergrößerung, selbst finanziert werden. Es lohnt sich also, auch diese möglichen Folgekosten mit einzuplanen. Allerdings kann es auch hier Ausnahmen geben. In jedem Fall ist es sinnvoll, zunächst mit der Krankenversicherung Rücksprache zu halten.

Welcher Facharzt für den Implantatwechsel?

Der Implantatwechsel wird idealer Weise von dem Facharzt durchgeführt, der auch die vorangegangene Brustvergrößerung vorgenommen hat. Wer einen anderen Arzt suchen möchte oder muss, der sollte hier dieselben Qualitätsmaßstäbe anlegen: Eine Spezialisierung zum Facharzt für Plastische Chirurgie bzw. zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist sinnvoll. Passende Adressen gibt’ s zum Beispiel bei den großen Dachverbänden GÄCD oder DGPRÄC.

Der erste Ansprechpartner ist meist der Arzt, der die Brustvergrößerung durchgeführt hat. Ist dieser nicht verfügbar oder wünscht man den Implantatwechsel bei einem anderen Facharzt, so sollte dieser ebenso sorgfältig ausgesucht werden.

Implantatwechsel: Vorbereitung auf die Operation

Der Implantatwechsel erfolgt als operativer Eingriff unter Vollnarkose. Damit der so reibungslos funktioniert wie möglich, sind einige Vorbereitungen nötig. Dabei kommt es natürlich auch auf die Mithilfe der Patientin an: Wie sie sich optimal verhält, erklären sowohl der behandelnde Facharzt als auch der zuständige Anästhesist vor der OP. Hierzu gibt es einen passenden Aufklärungsbogen, auf dem nochmals alle wichtigen Aspekte notiert sind.

Ganz allgemein gelten dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie bei allen operativen Eingriffen: Der Verzicht auf Alkohol und blutverdünnende Medikamente (zum Beispiel ASS-haltige Schmerzmittel) ist obligatorisch. Diese Mittel verdünnen das Blut und können somit zu unnötigen Komplikationen während und auch nach der OP führen. Für eine optimale Wundheilung kann es ratsam sein, auf Nikotin zu verzichten bzw. den Konsum stark zu reduzieren. Dies sollte allerdings einige Zeit beibehalten werden. Vor einer Vollnarkose müssen Patienten zudem nüchtern sein, am Tag des Eingriffs sowie eventuell auch bereits die Nacht davor darf daher nichts gegessen oder getrunken werden.

Austausch des Silikon-Implantats: Die OP im Überblick

Der Implantatwechsel wird unter Vollnarkose durchgeführt. Soweit nötig, markiert der Arzt zuvor die späteren Einschnitte mit wasserfestem Filzstift auf der Haut. Hierdurch können etwaige Verschiebungen durch Einsetzen der Narkose verhindert werden. Um eine weitere Narbenbildung zu umgehen, wird oftmals derselbe Einschnitt genutzt wie bei der vorangegangenen OP.

Über einen Hautschnitt, der in der Regel unterhalb der Brust in der Umschlagfalte erfolgt, wird die Implantattasche eröffnet. Nun kann das alte Implantat herausgeholt und durch ein neues ersetzt werden. Bei schlechter Positionierung des alten Silikonkissens kann dieses bzw. ein neues nun korrigiert werden.

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Nach dem Implantatwechsel

Am Ende der OP wird die entstandene bzw. wieder aufgetrennte Narbe vernäht und mit Wundmaterial versorgt. Um Blut und Wundflüssigkeit abfließen zu lassen, kann eine kurze Drainage gelegt werden. Diese wird nach wenigen Tagen wieder entfernt. Nach dem Eingriff kommt es oftmals zu leichteren Wundschmerzen, auch Schwellungen oder Spannungsgefühlen. Meist muss die Patientin für einige Zeit auf dem Rücken schlafen und einen speziellen Stütz-BH tragen, Bauch- oder Seitenlage sind zu meiden.

Um die Wundheilung optimal zu unterstützen, kann man selbst eine ganze Menge tun. Viele Kliniken geben hierfür einen Merkzettel aus, welche Maßnahmen besonders wichtig sind. Für Alkohol und blutverdünnende Medikamente gilt dasselbe wie vor der OP. Auch der Verzicht auf Nikotin ist natürlich weiterhin ratsam. Darüber hinaus sollte für einige Wochen auf Sport und körperliche Belastung verzichtet werden – insbesondere Tätigkeiten, die Druck auf die Wunde ausüben oder die ein hohes Verletzungsrisiko mit sich bringen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, für eine Weile Hitze durch heiße Bäder, Whirlpool, Sauna und Solarium zu meiden.

Mögliche Risiken: Das sollte man beim Implantatwechsel beachten

Wie jeder operative Eingriff, so birgt auch der Implantatwechsel einige Risiken. Neben den spezifischen Risikofaktoren kommt hier natürlich auch das Risiko einer Vollnarkose hinzu, über die man als Patientin separat aufgeklärt werden muss.

In den meisten Fällen wird ein Implantatwechsel allerdings nur dann durchgeführt, wenn er notwendig ist – also beispielsweise bei einem beschädigten oder deutlich abgenutzten Implantat. Schon ganz anders liegt der Fall, wenn das Implantat auf eigenen Wunsch ausgetauscht oder auch entfernt werden soll. Hier müssen Nutzen und Risiko besonders sorgfältig abgewogen werden.

Zu den allgemeinen Risiken dieser Operation zählen zum Beispiel Infektionen sowie Wundheilungsstörungen. Für letztere gibt es oftmals eine gewisse Veranlagung. Im Klartext bedeutet das: Kam es bereits bei der Brustvergrößerung zu Komplikationen, beispielsweise zu deutlich wuchernden, wulstigen oder heller pigmentierten Narben, so ist die Wahrscheinlichkeit für eine entsprechend sichtbare Narbe auch beim Implantatwechsel deutlich erhöht. Grundsätzlich birgt das Einsetzen eines neuen Implantats das Risiko der Bildung einer Kapselfibrose, auch, wenn diese beim alten Implantat ausblieb. Allerdings ist diese Gefahr bei modernen Implantaten mit strukturierter Oberfläche deutlich geringer. Möglich ist auch eine Verletzung oder Quetschung von Nervengewebe.

Werden deutlich größere Implantate als zuvor eingesetzt, so kann es hierbei zu Spannungsschmerzen durch das noch nicht ausreichend gedehnte Gewebe kommen. Sind die Implantate zu groß, dann sind dauerhafte Schmerzen möglich. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die Implantatgröße und auch – Form sorgfältig mit dem Arzt zu besprechen und individuell passend auszuwählen.

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