Ökostrom beziehen – Tipps für Verbraucher

Viele Verbraucher möchten Ökostrom beziehen, weil sie etwas für die Umwelt tun wollen. Doch nicht alles auf dem Markt ist so grün, wie es auf den ersten Blick scheint. Was zeichnet echten Ökostrom aus und wie kann ein passender Anbieter ausgewählt werden?

Was ist Ökostrom?

In Deutschland kommt der Strom traditionell aus dem Atomkraftwerk oder wird mit fossilen Brennstoffen, wie Kohle oder Erdgas erzeugt. Im Gegensatz zu dieser – Graustrom genannten – Energie kommt der Ökostrom aus sogenannten erneuerbaren Quellen, die unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dazu zählen Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Die Ökostrom Energie ist zudem klimafreundlich, denn bei der Gewinnung entstehen keine für das Klima schädlichen CO2-Emissionen. Beziehungsweise wird – je nach Energieträger – nur so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt, wie zuvor der Atmosphäre entnommen wurde.

Dadurch, dass Deutsche Ökostrom beziehen, wurden in Deutschland bis heute rund 150 Millionen Tonnen des schädlichen CO2 eingespart – das entspricht der Menge, die alle Fahrzeuge im Land pro Jahr produzieren. Neben dem Klimaschutz hat die Ökostrom Energie noch weitere Vorteile. So sorgen die erneuerbaren Energien nicht nur für Naturschutz, sondern auch für neue Jobs. Aktuell sind es knapp 382.000 Angestellte, die in dieser Branche beschäftigt sind.

Ökostrom beziehen viele aus zweifelhaften Quellen

Doch nicht überall, wo Ökostrom draufsteht, ist auch Grüner Strom drin. Dieser Begriff stellt in Deutschland keine geschützte Produktbezeichnung dar. Wird ein sogenannter Ökotarif angeboten, haben Kunden keine Garantie, dass der Anbieter den Strom selbst erzeugt. Außerdem hat dieser Strom oft keinen ökologischen Mehrwert. Dieser ist zum Beispiel gegeben, wenn der Anbieter über die staatliche Förderung hinaus in den Ausbau von Kraftwerken zur Erzeugung von Grünem Strom investiert. Manche Erzeuger von Graustrom kaufen von einem Ökostromerzeuger lediglich sogenannte EECS oder RECS Zertifikate ein. Unter deren Deckmantel der fremd eingekaufte Strom dann als Ökostrom gehandelt wird. Bei den Verkäufern dieser Strom Zertifikate handelt es sich oft um ältere Wasserkraftwerke im Ausland. Der Kunde schließt in gutem Glauben – dank Versprechen wie „Klimastrom“ oder „100 % erneuerbar“ – seinen Ökostromtarif ab. Jedoch ist der bezogene Strom unter dem Strich deutlich weniger umweltfreundlich als angenommen.

Labels für Ökostrom Energie geben dem Verbraucher Sicherheit

Bei echtem Ökostrom dürfen die Erzeuger keinerlei eigentumsrechtliche Verbindungen zu Atomkonzernen haben. Aus der Firmenpolitik muss zudem ein Engagement erkennbar sein, den Anteil der erneuerbaren Energien kontinuierlich auszubauen. Nur so können Vorgaben der Energiewende erfüllt werden. Verschiedene Vereine und Organisationen vergeben Ökostromlabel, für die strenge Kriterien erfüllt werden müssen:

  • Zertifikate des TÜV: Der Technische Überwachungsverein (TÜV) Nord, Süd und Hessen hält jeweils eigene Zertifikate für Ökostrom bereit. Wenn man zum Beispiel von PST Purenergy Ökostrom beziehen möchte, die dieses Label tragen, kann der Kunde sicher sein, 100% Ökostrom zu bekommen.
  • GSL: Am Grünen Strom Label (GSL) sind sieben gemeinnützige Verbände, darunter der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), beteiligt. Das Label garantiert 100 % Ökostrom. Pro kWh fließt eine feste Summe in die Erweiterung erneuerbarer Energien.
  • Ok Power: Dieses Label wird vom Verein EnergieVision e.V. vergeben. Hier wird bei der Vergabe nicht nur auf Ökostrom aus Energie, die regenerativ ist, geachtet, sondern auch auf das Alter der Anlagen.

Ist Ökostrom beziehen nicht sehr teuer?

Viele, die Ökostrom beziehen möchten, denken, der regenerativ erzeugte Strom sei deutlich teurer. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Wer Ökostrom beziehen möchte, der aus erneuerbarer Energie besteht, und aktuell noch Kunde bei einem der Grundversorger ist, spart sogar mit dem Grünen Strom. Eine durchschnittliche Familie verbraucht rund 4000 kWh pro Jahr. Bei einem klassischen Grundversorger entstehen dabei durchschnittlich Kosten von um die 1300 Euro pro Jahr. Die gleiche Menge kostet beim günstigsten Anbieter für Ökostrom Energie gerade einmal knapp 900 Euro. Wenn Sie Ökostrom beziehen, machen Sie ein richtiges Schnäppchen.

Bildquelle: Shutterstock_photka

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