Ratgeber bei Schufaproblemen
Hast du negative Schufa-Einträge? Wir haben hilfreiche Tipps für dich!

Probleme mit der Schufa? – Lösungen und Tipps!

Du hast eine Wohnung oder ein Bankkonto nicht bekommen oder dein Kreditantrag wurde abgelehnt? Dann liegt das wahrscheinlich an einem schlechten SCHUFA-Eintrag. Was dieser negativer Eintrag für dich bedeutet, was für eine Institution die SCHUFA ist und wie du jetzt am besten mit der Situation umgehst, erfährt du bei uns.

So sichert die SCHUFA ihre Vertragspartner vor Zahlungsausfall ab:

Die SCHUFA sammelt alle relevanten Daten über das finanzielle Verhalten von Verbrauchern, die sie aus den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte bezieht und von ihren Vertragspartnern wie beispielsweise Telekommunikationsunternehmen, Leasingfirmen, Kreditinstituten, Banken und Sparkassen usw. übermittelt bekommen. Im Gegenzug sichert die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung ihre Vertragspartner vor Zahlungsausfall ab, indem sie die Daten auswertet und auf Antrag wiederum ihren Vertragspartnern zu kommen lässt, die sich auf diese Weise über die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden informieren.

Dazu stehen zwei Auskunftsarten zur Verfügung:

  • Die „A-Auskunft“ wird in der Regel von Finanzinstituten eingeholt. Sie gibt detaillierte Auskünfte über deine finanziellen Verhältnisse. Beispielsweise, ob du Kredite aufgenommen hast oder Verträge mit Mobilfunkanbietern bestehen, ob du bei Versandhäusern offene Rechnungen hast und ob du Vereinbarungen zur Ratenzahlung pünktlich nachkommst.
  • Die „B-Auskunft“ ist nicht so umfangreich und detailliert und wird meist von Versandhäusern, Online Shops oder auch Vermietern bei der SCHUFA eingeholt. Bei dieser Art von Auskunft ist es dem Anfragenden nicht möglich, deine gesamten finanziellen Verhältnisse zu überblicken. Er erfährt lediglich, ob du ein vertrauenswürdiger Kunde bist und ob du in der Lage bist, regelmäßige Raten- bzw. Mietzahlungen zu leisten.
Schufauskunft
Die Schufa speichert eine Vielzahl an Daten über dich!

 

Wie läuft eine SCHUFA-Abfrage ab?

  1. Du möchtest beispielsweise ein Konto eröffnen, gehst zu einer Bank und füllst den Antrag für ein Konto aus, in dem eine sogenannte SCHUFA-Klausel enthalten ist. Du musst ankreuzen, ob du einer SCHUFA-Abfrage zustimmst.
  2. Wenn du das Kreuz gesetzt hast und den Antrag unterschreibst, hat der Sachbearbeiter deine Einwilligung, die er zwingend benötigt, weil sonst keine Abfrage durchgeführt werden kann. Diese Regelung dient dem Datenschutz und gilt übrigens für jeden, der sich bei der SCHUFA über dich erkundigen will.
  3. Hast du bei der SCHUFA-Abfrage zugestimmt, fragt der Bankberater gleich noch zusätzlich deine Scoring-Daten ab. Das Scoring kann auch als Prognose bezeichnet werden. Bei diesem Verfahren werden deine Daten mit gleichwertigen Daten einer Vergleichsgruppe verglichen und statistisch ausgewertet. Sind deine Daten beispielsweise mit den Daten von Personen identisch, die sich in finanziellen Dingen als unzuverlässig erwiesen, wird auch dir gewissermaßen eine finanzielle Unzuverlässigkeit unterstellt.

Du bist nicht dazu verpflichtet, einer SCHUFA-Anfrage zuzustimmen

Es ist dein gutes Recht einer SCHUFA-Abfrage zu widersprechen. In diesem Fall darf die SCHUFA dem Antragsteller deine Daten nicht übermitteln. Doch in der Regel wird sich das nachteilig für dich aus. Kann sich beispielsweise der Finanzberater kein finanzielles Bild über dich machen, so wirst du von vornherein als Kunde abgelehnt werden. Ebenso wirst du höchstwahrscheinlich von Vermietern, Versandhäusern oder Onlineshops abgelehnt werden. Es ist also in jedem Fall ratsam, einer SCHUFA-Abfrage zuzustimmen.

Dem Scoring-Verfahren kannst du jedoch trotz Einwilligung zur SCHUFA-Auskunft wirkungsvoll widersprechen. Dazu musst du der SCHUFA untersagen, dass sie deinen persönlichen Score-Wert an den Antragsteller weitergibt. Dies machst du am besten per Einschreiben und mit dem Verweis auf ein Urteil, das das Amtsgericht Hamburg unter dem Aktenzeichen 9 C 168/01 in einem Einzelfall gefällt hat. Dieses Urteil verbietet der SCHUFA die Weitergabe des Scoring-Wertes eines Kaufmanns an einen SCHUFA-Vertragspartner.

Welche Daten bei der SCHUFA über dich gespeichert sind

  • Zunächst einmal deine persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum und Anschrift.
  • Dann die Daten über deine Kredite, Bürgschaften, Leasingverträge und Ratenzahlungsvereinbarung.
  • Auch deine Mobilfunk- und Bankkonten sowie deine Kreditkarten sind erfasst.
  • Dazu noch Zusatzinformationen wie Kontokündigungen, Sperrung des Kontos, Kreditwürdigkeit und ebenso angekündigte oder durchgeführte Vollstreckungsmaßnahmen.
  • Der Antragsteller kann auch über den ich in Erfahrung bringen, ob du eine eidesstattliche Versicherung abgegeben musstest.
Nicht gespeichert sind die Daten über kein Einkommen, Vermögen und deinen Familienstand. Auch nicht Daten, die deinen Job oder Arbeitgeber betreffen.
[su_box title=“Möchtest du wissen, was speziell die SCHUFA über dich gespeichert hat?“ box_color=“#98C0D9″ title_color=“#090000″ radius=“5″]

Bevor du anderen einen Überblick über deine Finanzen gestattest, solltest du erst einmal selber in Erfahrung bringen, welche Daten die SCHUFA von dir gespeichert hat. Auf diese Weise kannst du realistisch einschätzen, ob dein Antrag auf ein Konto oder einen Kredit genehmigt wird und gleichzeitig überprüfen, ob die Daten über dich zutreffen. Dazu musst du eine Eigenauskunft bei der SCHUFA beantragen, die dir laut §§ 33ff. Bundesdatenschutzgesetz bewilligt werden muss.

Einmal im Jahr muss die SCHUFA dir kostenlos Auskunft erteilen. Alle weiteren Anfragen sind kostenpflichtig. Die Gebühren richten sich danach, ob du die Auskünfte schriftlich oder online anforderst. In beiden Fällen musst du dich mit deinem Personalausweis legitimieren. Also eine Kopie des Personalausweises dem Schreiben beifügen oder den Ausweis scannen und online an die SCHUFA senden. Schriftliche Vordrucke und Online-Anträge findest du hier. Wähle unbedingt „Datenübersicht nach § 34 BDSG, das ist die kostenfreie Version![/su_box]

Falsche Daten solltest du umgehend löschen lassen

Denn sonst erhält der Antragsteller unter Umständen ein völlig falsches Bild von dir. Wie bei jeder anderen Institution auch, so können sich auch bei der Datenerfassung der SCHUFA Fehler einschleichen. Besonders häufig kommt beispielsweise vor, dass schon längst nicht mehr aktuelle Daten nicht gelöscht oder berichtigt wurden. Wenn du nicht zutreffende Daten über dich bei der SCHUFA löschen lassen möchtest, musst du dies ebenfalls schriftlich bei der für dich zuständigen SCHUFA beantragen. Welche Geschäftsstelle dies ist, erfährt du auf der Website der SCHUFA unter http://www.schufa.de. Die SCHUFA muss laut Bundesdatenschutzgesetz Paragraf 33ff deinem Antrag stattgegeben und muss die falschen Daten umgehen berichtigen oder löschen.

Du bekommst kein Konto, weil deine SCHUFA-Auskunft negativ ist

Konto ohne Schufa
Wenn du im Moment an deiner schlechten SCHUFA nichts ändern kannst, solltest du trotzdem versuchen ein Konto zu eröffnen. Denn ohne ein eigenes Bankkonto ist es in der heutigen Zeit ziemlich schwer, den laufenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und Überweisungen zu tätigen. Damit du nicht zum Bittsteller wirst und bei jeder Bank erneut einen Antrag ausfüllen musst, solltest du dich im Vorfeld darüber informieren, welche Bank dir ein sogenanntes Guthabenkonto anbietet, das du auch trotz negativer SCHUFA-Auskunft eröffnen kannst. Ein solches Konto wird ausschließlich im Haben geführt, sodass du nicht ins Minus geraten kannst. Deshalb kann ein Guthabenkonto auch ohne regelmäßiges Einkommen und auch von Kindern und Jugendlichen eröffnet werden.

Schneller Banken-Check

Banken, die dir auch bei schlechter Auskunft ein Guthabenkonto anbieten, findest du am schnellsten, wenn du auf das Vergleichsportal Guthabenkonto24.net gehst. Alle dort aufgeführten Banken sind bereit, dir ein Konto ohne SCHUFA, wie ein Guthabenkonto umgangssprachlich bezeichnet wird, zu bewilligen. Wenn du den Vergleichsrechner nutzt, siehst du alle relevanten Banken auf einen Blick und erfährst sämtliche Details, die für dich wichtig sind. Beispielsweise wie hoch die Kontogebühren bei der jeweiligen Bank sind. Dort sind sogar Banken aufgeführt, die dir trotz schlechter SCHUFA eine Kreditkarte anbieten. Allerdings kannst du mit einer solchen Kreditkarte dein Konto nicht wirklich überziehen. Du musst zuerst eine gewisse Geldsumme auf die Kreditkarte laden, um diese benutzen zu können. Ähnlich wie bei einer Prepaid-Telefon-SIM-Karte

Wenn du trotz schlechter SCHUFA einen Kredit benötigst

Auch dann ist dein negativer SCHUFA-Eintrag nicht unbedingt ein Hindernisgrund. Denn es gibt auch Kreditinstitute, die Kredite ohne SCHUFA gewähren. Diese Anbieter solltest du aber genau unter die Lupe nehmen und ihre Konditionen miteinander vergleichen. Denn unter den Anbietern befinden sich auch sogenannte Kredithaie, die unverhältnismäßig hohe Gebühren und Zinsen veranschlagen. Deshalb vertraue nur einem seriösen Anbieter, der deine Notlage nicht ausnutzen will.

Frontal 21: Die zwielichtigen Methoden der SCHUFA

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Bilder:

Titelbild: Urheberrecht: artefacti / 123RF Stockfoto

Schufaabfrage – Urheberrecht: ra2studio / 123RF Stockfoto

Konto trotz Schufa – Urheberrecht: fmarsicano / 123RF Stockfoto

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