She got it

So surfen Sie anonym im Internet

Jeder, der im Internet surft, hinterlässt Spuren. Diese sind nicht nur lokal auf dem eigenen Computer, sondern auch auf den Servern der Webseiten, die Sie besuchen, zu finden. Wenn Sie anonym surfen wollen, sollten Sie selbst tätig werden.

Welche Daten hinterlasse ich?

Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren – so kurz und klar muss man es formulieren. Das ist der Tatsache geschuldet, wie das Internet funktioniert. Ihr Router (oder Ihr Smartphone) baut eine Verbindung mit dem Internet auf und ist dann unter einer IP-Adresse erreichbar. Diese wird benötigt, damit ein anderer Server (z.B. Facebook) bei einer Anfrage weiß, wo die Antwort hingeschickt werden soll. Außerdem wird Ihre Browserkennung mitgeschickt – diese ist aber ziemlich allgemein gehalten. Sie beinhaltet lediglich den Namen Ihres Browsers samt Versionsnummer und Ihr Betriebssystem – surfen Sie beispielsweise mit dem aktuellen Google Chrome unter Windows 7, gibt es neben Ihnen noch Millionen andere, die dieselbe Kennung versenden. Des Weiteren werden die Cookies mitgeschickt, die die aufgerufene Webseite selbst erstellt hat. Auch auf Ihrem System werden Spuren hinterlassen, denn der Browser protokolliert, wo Sie gewesen sind. Das aber nicht, um Sie auszuspionieren, sondern um Sie an die korrekte Adresse zu erinnern, wenn Sie die Seite noch einmal aufrufen möchten.

Im Prinzip sind Sie anonym

Der Knackpunkt ist in der Regel Ihre IP-Adresse, die zwangsläufig an den Zielserver geschickt wird (siehe oben). Sie ist einerseits eindeutig (d.h. kein anderer Anschluss hat dieselbe IP, weltweit), andererseits in den meisten Fällen (z.B. bei DSL) nicht personengebunden. Das bedeutet, dass man anhand einer IP-Adresse nicht (direkt) herausfinden kann, wer gerade surft. Falls Sie illegalen Tätigkeiten nachgehen und angezeigt werden, kann allerdings der Betreiber mit der IP-Adresse zu Ihrem Internetprovider gehen und sich die Daten aushändigen lassen. Bei den meisten DSL-Anbietern wird bei einer Unterbrechung der Verbindung die IP-Adresse zufällig neu vergeben, d.h. Sie erhalten eine andere. In der Regel passiert das alle 24 Stunden durch eine Zwangstrennung.

Spuren lokal verwischen

Um Spuren lokal zu verwischen, müssen Sie einfach nur Ihren Browser zurücksetzen. Die meisten modernen Browser bieten die Möglichkeit, gesammelte Daten aus einem bestimmten Zeitraum (z.B. der letzten zwei Stunden oder von Anfang an) zu löschen. Es gibt auch das liebevoll „Pornomodus“ genannte private Fenster. Alles, was Sie in diesem Fenster im Internet machen, wird nach dessen Schließung gelöscht: Cookies, Verlauf usw. Wenn Sie also sichergehen möchten, dass neugierige Blicke nicht wissen, was Sie da getrieben haben, sollten Sie mit privaten Fenstern arbeiten.

Anonym surfen

Was man in aller Regel aber wirklich unter anonymen Surfen versteht, ist, dass der Zielserver nicht (genau) weiß, wer Sie sind. Dafür kann man einen Zwischenschritt im Internet einbauen, einen VPN-Server. Die Anfrage, die Ihr Browser etwa an Facebook stellt, landet dann nicht direkt bei Mark Zuckerberg, sondern bei einem anderen Server im Internet. Dieser leitet die Anfrage dann weiter. Bei Facebook erscheint dann die IP des anderen Servers und nicht Ihre. Facebook selbst kann also nicht mehr sagen, dass Sie gesurft haben. Theoretisch könnte das aber der VPN-Server, falls er Buch darüber führt, welche Anfragen von wem wohin abgesetzt wurden. Wenn Sie mehr über das Thema anonym Surfen wissen möchten, können Sie sich im Guide von Sebastian Meiser weiterführend informieren.

Schwierig auf dem Handy

Auf dem Smartphone ist die Sache etwas schwieriger und zwar aus mehreren Gründen. Es gibt beispielsweise keinen Router, den man anzapfen könnte, stattdessen nur das mobile Datennetz. Hierbei haben Sie einerseits Glück, denn die Vergabe der IP ist meist zufällig und selten eindeutig (mehrere Nutzer teilen sich eine IP). Ihr Netzbetreiber kann mit IP, Datum/Uhrzeit und Information zur Anfrage dennoch herausfinden, welcher Kunde gesurft hat. VPNs gibt es aber auch für das Smartphone, wobei Sie hier damit rechnen müssen, dass die Konfiguration alles andere als einfach wird, da die VPN-Unterstützung in Ihrem Handy eher ein VPN für Firmenzugänge meint, wo man die Zugangsdaten kennt. Was Sie zum anonymen Surfen benötigen, ist aber eher App, die sich die Daten selbst heraussucht und entsprechend im System bekanntmacht. Wie komfortabel das funktioniert, hängt davon ab, welche Möglichkeiten die verwendete Plattform (z.B. iOS, Windows Phone oder Android) zulässt.

About Redaktion

Chefredakteur

Check Also

PC

Virenschutz und Sicherheit am heimischen PC: Tipps für ein geschütztes Online-Erlebnis

In der heutigen digitalen Zeit, in der wir nahezu alle Aspekte unseres Lebens online abwickeln, …