Thermopapier: eine kleine Retrospektive

Unvorstellbar, täglich halten wir Thermopapier in den Händen. Egal ob an der Kasse im Supermarkt, dem Getränkeautomaten, beim Ziehen eines Parktickets oder bei jeder EC-Zahlung. Und dennoch wissen wir kaum etwas über das weit verbreitete Thermopapier. Das soll nun geändert werden. Was Sie schon immer über das spezielle Papier wissen wollten, gibt’s hier.

Das Papier mit den ganz besonderen Eigenschaften

Heute kommt kaum noch ein Geschäft ohne das berühmte Papier, welches auf Hitze reagiert, aus. Thermopapier begleitet uns bei unseren tagtäglichen Beschaffungen und auch an Waagen, als Wartemarken, Fahrkarten, bei Fahrtenschreibern oder anderen Messgeräten kommt es zum Einsatz. Doch das war nicht immer so. Lange wurden Kassenrollen aus normalem Papier gefertigt. Es brauchte zusätzlich ein Farbband, um dem Kunden nach dem Einkauf den Bon mit den Artikeln und den Preisen zu überreichen. Heute arbeiten moderne Kassensysteme fast ausschließlich mit dem widerstandsfähigen Thermopapier auf Thermorollen.

Thermopapier: und so funktioniert es

Wie der Begriff „Thermo“ bereits verrät, reagiert das Papier auf Hitze. Je nach System kann dies durch einen Thermodruckkopf, eine Thermozeile, einen Transferdruck oder einen Thermodirektdruck erfolgen. Kurz gesagt: die Hitze verfärbt die thermosensitive Beschichtung an den gewünschten Stellen und für den Kunden werden Artikel, Preise, Steuern und Werbung sichtbar. Das Material ist so sensibel, dass es auch auf einfachste Reibung reagiert. Wer mit einem Fingernagel über die Beschichtung kratzt, erzeugt bereits genug Wärme, um damit zu schreiben.

Thermopapier richtig lagern: Wichtig für Garantieleistungen oder die Steuererklärung

Lange hatte Thermopapier keinen guten Ruf, da es sehr lichtempfindlich ist. Die Belege verblassten nach kurzer Zeit und waren nicht mehr zu lesen. Gerade bei Garantieleistungen oder der Steuererklärung, bei denen die Originalbelege vorliegen müssen, konnte dies zu Problemen führen. Moderne Thermopapiere sind dank konsequenter Weiterentwicklung wesentlich unempfindlicher und können mitunter bis zu sieben Jahre bei richtiger Lagerung haltbar sein. Letztere bedeutet vor allem die Raumtemperatur zwischen 19°C und 23°C zu halten und eine Luftfeuchte von vierzig bis sechzig Prozent nicht zu überschreiten. Unvermindert hat UV-Strahlung einen negativen Einfluss auf Thermopapier. Daher empfehlen die Hersteller, es immer dunkel – zum Beispiel in einem Ordner oder einem Karton – zu lagern.

Bisphenol A in Thermopapier: nicht zwangsläufig

Seine besonderen Eigenschaften erhält Thermopapier zum einen durch das dünne aber strapazierfähige Trägerpapier, zum anderen aber auch durch seine außergewöhnliche Beschichtung. Diese enthält bei manchen Herstellern Bisphenol A (BPA), was als reproduktionstoxisch gilt. Viele Unternehmen greifen daher bereits für ihre Kassenbons auf phenolfreie Thermorollen für eine sichere Handhabung im Alltag zurück.

Fazit: Thermorollen haben die Kassensysteme weltweit verändert. Nahezu alle großen Unternehmen arbeiten mit dem thermosensiblen Papier. Täglich halten wir es an Supermarktkassen, dem Getränkeautomaten oder beim Ziehen einer Wartemarke auf den Behörden in den Händen. Bei korrekter Lagerung bleibt das Thermopapier heutzutage sehr lange lesbar.

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