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Immobilienkauf: Die optimale Hypothek finden

Aktuell werden Bankkredite so günstig vergeben wie noch nie. Die extrem niedrigen Zinsen lassen den Traum vom Eigenheim endlich möglich erscheinen. Die Zinsraten veranlassen auch junge Familien, die es sich vor ein paar Jahren noch nicht leisten konnten, zum Immobilienkauf. Die Finanzierung eines Eigenheims ist eine Entscheidung mit langfristigen Folgen. Deshalb sollten Kreditnehmer dabei heute schon an morgen denken.

Auch wenn die monatlichen Raten sich dadurch erhöhen: Käufer sollten gleich eine lange Zinsbindung wählen. Denn sonst kann bei der Anschlussfinanzierung die böse Überraschung warten. Wer sich von den aktuellen Zinsraten verführen lässt und eine kurze Zinsbindung wählt, könnte irgendwann vor einem notgedrungenen Verkauf seiner Immobilie stehen oder nur noch dazu in der Lage sein, die monatlichen Zinsen abzahlen zu können, sodass der Kredit auch nach 100 Jahren noch nicht abbezahlt ist. Deshalb rät Hermann-Josef Tenhagen von der Zeitschrift „Finanztip“ trotz aktueller Niedrigzinsphase zur langfristigen Finanzierung mit mindestens 15 Jahren Laufzeit.

Realistisch einschätzen

Das Wichtigste bei einem Immobilienkauf ist es, sich seine finanzielle Lage nicht schönzureden, nach dem Motto „das wird schon irgendwie gehen“. Neben Zins- und Tilgungsraten gehören auch Nebenkosten wie Hausgeld, Warmwasser und Instandhaltungsrücklagen zu den monatlichen Zahlungen, die auf die Immobilienkäufer zukommen. Die Annuitätenzahlungen und Nebenkosten sollten zusammen nicht höher als 40 Prozent des gesamten Nettoeinkommens ausmachen. Nur so schützen sich Kreditnehmer vor einer finanziellen Überforderung.

Hypothekenvergleich kann sich lohnen

Hypothekenvergleich wird in der Schweiz laut Moneypark noch relativ selten genutzt. Dabei darf die Entscheidung über die optimale Finanzierung nicht zu leichtfertig gefällt werden. Viele verlassen sich auf das erstbeste Angebot ihrer Versicherung oder Hausbank. Dabei lässt sich sogar bei niedrigen Zinsen und langer Zinsbindung ein enormes Sparpotenzial leicht übersehen. Um dieses von Anfang an voll auszureizen, sollten Erst- und Anschlussfinanzierer die Angebote der Geldinstitute sorgfältig vergleichen. Ob im Internet oder am Standort: Die Hypothekenberatung sollte unabhängig und persönlich sein. Denn wie eine perfekte Finanzierung aussieht, lässt sich nie pauschal beantworten. Einkommen, Kreditsumme, die Höhe des Eigenkapitals und die individuelle Lebenssituation müssen in das optimale Hypothekenmodell einfließen.

Welche Hypothekenmodelle gibt es?

Wer mehrere Angebote kombiniert, kann die Hypotheken nicht mehr vergleichen. Für eine bessere Transparenz lohnt sich deshalb ein normaler Finanzierungskredit meist mehr als ein kombinierter.

  • Bei der variablen Hypothek schwankt der Zinssatz je nach Marktentwicklung und birgt deshalb ein großes Risiko für den Anleger. Er hat keine Gewissheit, dass Zinssenkungen an ihn weitergegeben werden und Zinserhöhungen an ihm vorbeigehen. Die Zinsanpassung ist meist intransparent und unterliegt politischen Einflüssen.
  • Die Libor-Hypothek ist dagegen transparenter in der Zinsgestaltung und wird je nach Vertrag für einen bis zwölf Monate festgelegt. Danach wird der Hypothekarzins eins zu eins an den Marktzins angepasst.
  • Bei einer Fest-Hypothek wird der Zinssatz für die gesamte Laufzeit im Voraus festgelegt. So sind die Hypothekarnehmer vor einem höheren Zinssatz geschützt. Sie profitieren aber auch nicht im Falle sinkender Zinssätze auf dem Kapitalmarkt. Die Zinsbindung wird meist für ein bis zehn Jahren vereinbart.


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