Deutsche Auswanderer verdienen in ihrer neuen Heimat im Schnitt 1200€ mehr

Im Dezember berichtete das Bundesamt für Bevölkerungsforschung in der ersten repräsentativen Studie über deutsche Aus- und Rückwanderer. Das „German Emigration and Remigration Panel“ genannte Werk wurde in Zusammenarbeit mit Soziologen der Universität Duisburg-Essen erstellt.

Beruf als treibender Faktor

Zur Erstellung der Studie wurden 10.000 in Deutschland geborene Menschen befragt, die zwischen Juli 2017 und Juni 2018 ins Ausland oder zurück nach Deutschland gezogen sind. Das Gros der migrierenden Deutschen ist zwischen 20 und 40 Jahre alt und nennt den Beruf als treibenden Faktor, Deutschland zu verlassen. Insgesamt wandern jährlich etwa 180.000 in Deutschland Geborene aus. Rund 150.000 kehren jedes Jahr zurück. Das Durchschnittsalter der Auswanderer liegt knapp über 36 Jahre und ist somit 10 Jahre unter dem Schnitt der Gesamtbevölkerung.

Abwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte

76 Prozent der Auswanderer sind laut Studie Akademiker. Es wird also in der Arbeit deutlich, dass der Sprung ins Ausland besonders von hoch qualifizierten Deutschen gewagt wird. Diese erhoffen sich im neuen Heimatland eine bessere berufliche Zukunft. Dies trifft auch durchaus zu, da ausgewanderte Vollzeitangestellte in der Studie angaben, rund 1.200 € mehr zu verdienen, als in der alten Heimat. Dabei ist der starke Lohnanstieg nicht nur den hoch qualifizierten Auswanderern vorbehalten – besonders Geringqualifizierte konnten ihren Lohn im Ausland überdurchschnittlich stark steigern.

Der Großteil der Auswanderer (58 Prozent) gab den Beruf als treibenden Faktor für das Auswandern an. Zwar ist es nicht immer einfach, im Ausland zu arbeiten, doch sind die Chancen auf beruflichen Aufstieg und finanzielle Unabhängigkeit für manche Berufsgruppen im Ausland durchaus höher als in Deutschland. Laut Forschern kommt es trotz des großen Anteils hoch qualifizierter Deutscher unter den Auswanderern nicht zu einem Brain Drain. Der Großteil der Fachkräfte sei nur für einige Jahre im Ausland und kommt dann nach Deutschland zurück. Zusammen mit den einwandernden Fachkräften anderer Herkunftsländer gleichen die Rückkehrer den Verlust an Fachkräften aus.

Hoffnung auf ein besseres Leben

Neben der Chance auf einen höheren Verdienst ist der Lebensstil im Ausland der wichtigste Pull-Faktor. 46 Prozent der Befragten gaben an, wegen der Hoffnung auf ein entspanntes und sorgenfreies Leben ins Ausland gezogen zu sein. Hier ist auch häufig das bessere Klima im Zielland einer der treibenden Faktoren.

Es ist nicht überraschend, dass 37 Prozent der Teilnehmer der Studie angaben, dass der Beruf der Partnerin oder des Partners zur Auswanderung geführt hat. Dabei war zu beobachten, dass es besonders der Beruf der männlichen Auswanderer ist, der Frauen zum Auswandern bewegt. So leben Auswanderer besonders das klassische Familienmodell, in dem der Mann den Großteil des Geldes für die Familie erwirtschaftet, während die Frauen für Haushalt und Kindererziehung zuständig sind. Fast jede vierte Frau (23 Prozent) die auswandert, gibt ihren Beruf auf, während es bei den Männern nur etwa jeder Zehnte ist (11 Prozent).

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