Frühjahrsmüdigkeit
Frühjahrsmüdigkeit oder schon Depression? - Urheberrecht: luna123 / 123RF Stockfoto

Frühjahrsmüdigkeit oder Depression?

An sich gibt es kaum etwas erbaulicheres, als wenn die Tage nach einem tristen Winter endlich wieder länger werden und der Frühling die ersten wärmenden Sonnenstrahlen mit sich bringt. Wäre da nur nicht die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit, von der laut Angaben des Hildesheimer Wickert-Instituts Jahr für Jahr gut die Hälfte aller Deutschen betroffen ist. Wobei die Frühjahrsmüdigkeit an sich kein wirklicher Grund zur Sorge ist, da sie für gewöhnlich schnell wieder verfliegt.

Ungeachtet dessen gibt es Wege, ihr frühzeitig entgegen zu wirken, sodass sie überhaupt nicht erst auftreten muss. Dennoch ist Vorsicht geboten, da sich hinter einer vermeintlichen Frühjahrsmüdigkeit in Wahrheit eine echte Depression verbergen kann.

Was genau ist die Frühjahrsmüdigkeit und worin liegen ihre Ursachen?

Die Frühjahrsmüdigkeit ist ein weitverbreitetes Phänomen, das vor allem in Regionen vorkommt, in denen der Übergang vom Winter zum Sommer mit besonders großen Licht- und Temperaturwechseln einhergeht. Am häufigsten tritt sie von Anfang März bis Ende April auf. Zu den typischen Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit, die im Schnitt übrigens bis zu zwei Wochen anhalten kann, gehören unter anderem Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Mattsein und natürlich anhaltende Müdigkeit. In besonders schlimmen Fällen kann es zudem zu Schwindelgefühlen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Stimmungsschwankungen kommen. Entsprechend dazu reagieren Betroffene zumeist auch gereizter als sonst.

Worin die tatsächlichen Ursachen für die Frühjahrsmüdigkeit liegen, ist leider noch nicht hinreichend geklärt, zumal Menschen zum Frühling hin eigentlich munterer werden müssten. Steigt im Frühling doch die Produktion des endogenen (körpereigenen) Glückshormons Serotonin, während das sogenannte Schlafhormon Melatonin vermehrt abgebaut wird, sobald die Tage wieder länger werden. Demzufolge ist es aber zumindest denkbar, dass die Frühjahrsmüdigkeit ein Resultat der Umstellung des Hormonhaushalts ist. Eine weitere Theorie besagt, dass die Frühjahrsmüdigkeit auf Temperaturschwankungen zurückzuführen ist, da diese mit einem ständig abwechselnden Weiten und Verengen der Hautblutgefäße einhergeht, was den Kreislauf sowie das vegetative Nervensystem auf Dauer derart stark belaste, dass es geradezu zwangsläufig zu Müdigkeit führen müsse.

Ungeachtet dessen bleibt zu bedenken, dass es den Winter über aufgrund des geringen Tageslichts nur allzu schnell zu einem Mangel an Vitamin D kommen kann, welches sich bekanntlich direkt auf die Stimmung auswirkt.

Frühjahrsmüdigkeit
Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Mattsein? – Urheberrecht: jaykayl / 123RF Stockfoto

Was hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit?

1. Viele Leute glauben, dass Schlaf das beste Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit sei. Tatsächlich ist das aber grundfalsch. Stattdessen empfiehlt es sich, aktiv zu werden. Am besten sogar im Freien, um möglichst viel frische Luft und Sonne tanken zu können. Zum einen regt die Bewegung im Freien den Kreislauf an. Zum anderen kann der Körper nur mithilfe der Sonne ausreichend Vitamin D bilden. Ungeachtet dessen beflügeln weitschweifende Spaziergänge und lange Radtouren durch die allmählich aus ihrem Winterschlaf erwachende Natur den Geist und die Sinne. Falls Dir einfaches Spazierengehen zu langweilig sein sollte, kannst Du stattdessen selbstverständlich auch Joggen, sofern Dein aktueller Fitnesslevel es erlaubt. Wobei anzumerken ist, dass nicht bloß Sport im Freien gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen kann. Zudem empfehlen sich auch diverse Indoor-Sportarten, wie zum Beispiel Krafttraining, Pilates, Aerobic oder das Hüpfen auf einem Trampolin. Ebenso bieten sich geradezu meditative Betätigungen, wie etwa Yoga, Tai Chi oder Quigong und dergleichen mehr an.

Joggen
Bewegung und Sonne helfen gegen Frühjahrsmüdigkeit – Urheberrecht: subbotina / 123RF Stockfoto

2. Außerdem solltest Du stets darauf bedacht sein, ausreichend klares Wasser und frische Fruchtsäfte zu trinken, die nicht bloß lecker schmecken, sondern Deinen Körper zudem auch gleich mit wertvollen Vitaminen versorgen. In diesem Zusammenhang kann es auch gleich ratsam sein, Deine bisherigen Essgewohnheiten zu überdenken, zumal Dein tatsächlicher Nährstoffbedarf im Frühling ein anderer als im Winter ist.

3. Darüber hinaus solltest Du bei Tätigkeiten im Haus so weit irgend möglich immer die Nähe zu einem sonnenlichtdurchfluteten Fenster suchen. Davon abgesehen gibt es genügend Wege, auf denen Du präventiv gegen eine Frühjahrsmüdigkeit vorgehen kannst. Allen voran sind hierbei wöchentliche Saunagänge oder sogenannte Wechselduschen zu nennen, um Deinen Kreislauf anzuregen, Dein Immunsystem zu stärken und Dich besser an die Witterung anpassen zu können.

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Auch wenn die Begriffe Frühjahrsmüdigkeit und Frühjahrsdepression umgangssprachlich gerne synonym verwendet werden, haben sie zumindest aus medizinischer Sicht nichts mit einander gemeinsam.

Entgegen der Frühjahrsmüdigkeite handelt es sich bei der Frühjahrsdepression um eine ernstzunehmende Erkrankung der Psyche, die dringend nach fachärztlicher Betreuung verlangt. Wobei vorab noch anzumerken ist, dass es bei der Frühjahrsdepression zumeist schon eine depressive Vorerkrankung vorliegt, die erst im Frühjahr in Erscheinung tritt. Grund hierfür kann sein, dass im Frühling wieder mehr Menschen im Freien unterwegs sind, wodurch sich betroffene noch stärker das Gefühl bekommen, alleine zu sein. Zudem wirken die meisten Menschen im Frühling lebhafter und allgemein viel fröhlicher, was für Depressive zumeist nur schwer zu ertragen ist.

Mit die größte Gefahr bei einer Frühjahrsdepression ist, dass Betroffene sie oft nicht als solche erkennen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Umfeld der Betroffenen Frühjahrsdepressionen nur allzu schnell als eine einfache Frühjahrsmüdigkeit abtun, was in Anbetracht der zumindest zu Beginn einer Depression noch vergleichbaren Symptome auch nicht weiter verwunderlich oder gar verwerflich ist. Demzufolge solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen, sobald die typischen Symptome einer Frühjahrsmüdigkeit länger als zwei Wochen anhalten oder sich mit der Zeit sogar noch verschlimmern. Ebenso solltest Du diesbezügliche Äußerungen von Bekannten stets ernst nehmen, ganz gleich, ob sie sich jetzt auf Dich oder sich selbst beziehen.[/su_box]

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen der Frühjahrsmüdigkeit und einer Depression
Wenn die typischen Symptome länger als zwei Wochen anhalten, kann das ein erstes Indiz für eine Frühjahrsdepression sein. Zudem kommen bei einer Frühjahrsmüdigkeit zu den herkömmlichen Symptomen, wie zum Beispiel Müdigkeit und Antriebslosigkeit, noch weitere Symptome hinzu. Allen voran sind hierbei Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit und Schulgefühle sowie Verzweiflung zu nennen.

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