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Leben mit Behinderung – Wie gelingt Inklusion in der Öffentlichkeit und im eigenen Zuhause?

Die meisten Menschen nutzen Treppen in ihrem Zuhause und in der Öffentlichkeit. Es ist völlig normal Höhenunterschiede über Stufen zu überwinden, wer rauf oder runter möchte, der nutzt seine Beine und die Treppe. Was für ein Großteil ein alltäglicher Bestandteil ist, bedeutet für andere Menschen ein großes, oftmals unüberwindbares Problem. Durch Alterserscheinungen oder Behinderungen ist es einem Teil der Gesellschaft nicht möglich eine Treppe zu Fuß zu nutzen. Ohne Hilfe oder Hilfsmittel sind Stufen ein unüberwindbares Hindernis. Wie können gehbehinderte Bürger im Leben besser zurechtkommen und wie kann Inklusion ganzheitlich umgesetzt werden?

Plakative Ansätze bedeuten noch lange keine Integration

Menschen mit körperlichen Einschränkungen würden es sicher vorziehen, ohne ihre jeweilige Behinderung zu leben. Dieser Wunschgedanke hat aber nichts mit der Realität zu tun, und auch nicht mit den Problemen, die Umwelt und Gesellschaft mit sich bringen. Außerdem ist eine, vor allem angeborene Behinderung sehr wohl ein fester Bestandteil des Lebens, und somit ein Teil einer individuellen Persönlichkeit. Von einer umfänglichen Integration kann keine Rede sein, vieles in der Öffentlichkeit ist nicht für die Nutzung für Leute mit Behinderung ausgelegt. Zwar besteht die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Behindertenparkplätzen, doch was bringen diese öffentlich ausgeschilderten Spezialbereiche, wenn das Ziel einer Unternehmung, zum Beispiel ein Restaurant, ein Geschäft oder eine Behörde, nicht behindertengerecht eingerichtet ist?

Aktiv für die Behinderung

Das Leben am Rande einer beweglichen Gesellschaft ist für Betroffene extrem schwer, am schlimmsten ist aber sicher die fehlende Akzeptanz und Gleichstellung vor dem Gesetz. So kämpft der Autor, Aktivist, ausgebildeter Telefonseelsorger, studierter Kommunikationswirt und Design Thinker Raul Krauthausen, täglich für die Rechte behinderter Menschen. Unter dem hashtag #nichtmeingesetz, setzt sich Krauthausen gegen den Entwurf des Bundesteilhabegesetzes ein. Darin geht es gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. Wer sich über die Sicht und die Absichten des Aktivisten informieren möchte, findet Raul Krauthausen sehr aktiv in den sozialen Netzwerken.

Unterstützung im eigenen Heim

Eine weitere Randgruppe sind auch ältere oder kranke Menschen, denen Mobilität schwerfällt. Lange Strecken zu Fuß oder das Überwinden von Stufen und Treppen sind kaum oder gar nicht zu bewältigen. Zumindest für den häuslichen Einsatz lässt sich das Leben ein Stück anpassen, folgende Bereiche im Haus tragen zur Barrierefreiheit bei und helfen bei der Mobilität im Zuhause:

  • eine flach abfallende Rampe vor der Haustür für den Gebrauch von Rollstühlen und der Überwindung von geringen Höhenunterschieden
  • die Erweiterung des Wohnungszugangs durch einen nachträglich installierbaren Außenaufzug
  • der Aufbau eines Hebelifts ist für geringe bis mittlere Eingangshöhen geeignet
  • die Erweiterung von Türrahmen für den Durchgang mit dem Rollstuhl
  • die Nutzung von Schiebetüren anstatt Schwingtüren zur Unterstützung der Bewegungsfreiheit
  • eine Installation von Sitzliften und Plattformliften für gerade und kurvige Treppen
  • die Anpassung der Haushaltsmöbel wie Küche in Arbeitshöhe und Funktion
  • der Aufbau ebenerdige Duschwannen
  • das Errichten von Sitzhilfen und Transporthilfen bei sanitären Einrichtungen
  • die Begradigung von Türschwellen und Übergangsleisten
  • eine Auswahl geeigneter Böden wie Laminat, Fließen – Teppichböden eher ungeeignet

Mit umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten gelingt es, vor allem unabhängig zu leben. Ein barrierefreies Zuhause trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei. Behinderungen, Erkrankungen und Einschränkungen im Alter können durch unterschiedliche Maßnahmen ein Stück weit aufgefangen und ausgeglichen werden. Lebensqualität bedeutet eben auch Gleichstellung und Freude im Leben.

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