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So planen Sie Ihren Nutzgarten optimal

Ein Nutzgarten ist ein echtes Vergnügen, nicht nur wenn du dich für den Umweltschutz engagierst. Viel besser, als den Rasen mit dem Lineal zu vermessen, ist es nämlich, die Früchte der eigenen Arbeit wachsen zu sehen und dabei auf die Bedürfnisse der Natur einzugehen. Ganz nebenbei lernen sogar Kinder, dass der Salat nicht im Supermarkt um die Ecke wächst. Allerdings darfst du dir keine unrealistischen Ziele setzen, auf einen Supermarkt wirst du mit der Anbaufläche eines Gartens wahrscheinlich trotzdem noch zurückgreifen müssen.

Zeitplanung

Zuerst sollte darüber nachgedacht werden, welche Zeit investiert werden soll. Sollen es eigenständige Beerensträucher sein, oder doch lieber pflegebedürftiges Gemüse, reicht vielleicht schon eine Kräuteroase, oder soll es sogar Obst von Obstbäumen sein. Je nach Wunsch wird eine andere Planung erforderlich und beansprucht weniger oder mehr Zeit und Platz. Salate oder andere Gemüsesorten hinterlassen beispielsweise nach der Ernte nur noch Stummel und es muss neues Gemüse angepflanzt werden. Hierfür ist eine Anbautabelle hilfreich, in der geklärt wird, welche Nutzpflanzen wann angebaut werden können. Tomaten und Chili bleiben als Pflanze zwar stehen, benötigen allerdings recht viel Wasser, sodass ein Urlaub ohne Gießhilfen nicht infrage kommt. Am schönsten ist natürlich eine Mischkultur, die viel Abwechslung bereithält.

 

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Ein Platz in der Sonne

Nutzgarten planenRufe dir den bisherigen Aufbau des Gartens vor Augen und schaue, wo Platz für den Nutzgarten zur Verfügung steht und welche Bedingungen die Pflanzen vorfinden werden. Wenn bereits Pflanzen vorhanden sind, keine Panik. Auf die geliebten Rosenstöcke muss nicht gleich mit der Axt losgegangen werden. Unliebsam gewordenen Pflanzen werden ausgegraben und an Nachbarn verschenkt, die sich darüber freuen oder im eigenen Garten an eine neue Stelle umgepflanzt, um Platz an der Sonne zu schaffen.Vielleicht ist aber auch zwischen den bisherigen Blumen noch ein wenig Platz, auch dort können kleine Anbauflächen entstehen. Selbst auf der Terrasse in Kübeln wachsen Nutzpflanzen wie Tomaten, Chili, Paprika oder Erdbeeren schnell und platzsparend, wenn eine ausreichende Wasserversorgung zur Verfügung steht. Tomaten können zum Beispiel auch direkt am Regenrohr hochranken, genauso wie Wein. Da die meisten Nutzpflanzen viel Sonnenlicht benötigen, um ertragreich zu sein, bieten sich vorwiegend sonnige Stellen für die Planung an. Wenn klar ist, welche Stellen infrage kommen könnten, geht es zum nächsten Punkt.

Tierbesuche beobachten

Hierzu gehören vor allem die täglichen Tierbesuche, die im Garten stattfinden. Da die Früchte geerntet werden sollen, sollte darauf geachtet werden, den Nutzgarten nicht in der Katzentoilette anzulegen. Zwar werden die Speisen vor dem Verzehr gewaschen, aber wenn das Salatbeet dauerhaft als Toilette der niedlichen Schmuser oder für Füchse und Igel dient, ist es weniger appetitlich. Auch den Bestand an Kaninchen oder Wühlmäusen sollte bekannt sein, um beispielsweise Möhren vor unerwünschtem Fraß zu schützen. Das einfachste Mittel sind Töpfe, die in der Erde versenkt werden und so die empfindlichen Wurzeln schützen. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten.

Unterirdischen Fraß verhindern

Wenn der Nutzgarten flächendeckend angelegt werden soll, ist ein Kaninchendraht empfehlenswert, der in etwa 50 cm Tiefe eingegraben wird und das ganze Beet von unten umzäunt. Wühlmäuse und Kaninchen haben so eine geringere Chance an die Wurzeln heranzukommen. Allerdings können sie oberirdisch auch in dieses Beet gelangen und die Pflanzen abnagen. Das ist absolut natürlich und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Falls ein starker Befall vorliegt, ist auf Wurzelgemüse im Garten eher zu verzichten, um sich unnötigen Ärger zu ersparen. Kräuter, Hülsenfrüchte und Beeren sind schließlich auch etwas Schönes.

Das Hochbeet

Kräuter machen sich zum Beispiel besonders gut im Hochbeet. Hochbeete sind ebenfalls ideal für alle Arten von Salaten und für klein bleibende Beeren. Das Rutschen auf den Knien entfällt und wunderschöne Pflanzen wie Thymian oder Rosmarin fallen eher ins Auge, als in einer einfachen Bodenecke im großflächigen Nutzgarten. Je nach Gestaltung kann das Hochbeet selbst im Winter ein toller Blickfang sein. Hochbeete können übrigens relativ leicht in Heimarbeit gebaut werden.

Rankhilfen

Für Bohnen, Erbsen oder andere kletternde Nutzpflanzen bieten sich solche Hochbeete jedoch weniger an. Hier ist die Hauswand eher geeignet. Aber auch Rankhilfen, mitten auf dem Rasen, sind eine Möglichkeit Hülsenfrüchte im Nutzgarten wachsen zu lassen. Ähnlich wie Rosenstöcke werden Hülsenfrüchte, rankende Kapuzinerkresse oder auch Beerensträucher direkt als Blickfang auf der Rasenfläche platziert. Ein Auslaufen der Wurzeln sollte durch eine Sperre verhindert werden.

Größe beachten

Tomaten, Chili und Paprika mögen Rankhilfen ebenfalls gerne. Buschtomaten oder Chili für den Balkonanbau sind gut geeignet, wenn nicht so viel Platz zur Verfügung steht. Auch andere Gemüsesorten gibt es inzwischen als klein bleibende Sorte. Trotzdem tragen die Pflanzen recht üppige Früchte. Bei jeder Pflanze sollte auf die Bedürfnisse geachtet werden, wie auch den nötigen Pflanzabstand, damit sie gut wächst.

Spalierobst als Hecke

Wenn kein Gemüse erwünscht ist und lieber Birnen, Kirschen und Äpfel im eigenen Nutzgarten wachsen sollen, große Bäume jedoch nicht infrage kommen, ist Spalierobst eine wunderbare Alternative. Diese Pflanzen erfreuen sich einer ganz neuen Beliebtheit, weil die Bäume nicht höher werden, als ca. 2 Meter und die Kronen sehr schmal bleiben. Vor allem als Hecke macht sich das sogenannte Säulenobst hervorragend. Die säulenförmig wachsenden Obstbäume bringen dabei recht gute Erträge. Ein neuer Säulenobstbaum trägt allerdings erst ab dem zweiten, teilweise sogar erst ab dem dritten Jahr, das erste Mal Früchte. Außerdem sind einige Sorten, wie Kiwi oder Kirschen nicht selbstbefruchtend, das heißt, diese benötigen in der Nähe ein Gegenstück anderen Geschlechts, um überhaupt Früchte auszubilden. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte hierauf geachtet werden.

Gute und schlechte Nachbarn

Der letzte Punkt, der in die Planung einfließt, ist die Verträglichkeit der Pflanzen. Wie fast überall gibt es auch bei Pflanzen schlechte und gute Nachbarn. Die jeweilige Nachbarschaft schlägt sich auf das Wachstum der Pflanze und die Fruchtausbildung nieder. Basilikum verträgt sich zum Beispiel hervorragend mit Tomaten, die sich jedoch keinesfalls mit Fenchel oder Auberginen vertragen wollen. Zwiebeln, Minze und Melisse vertragen sich mit Erdbeeren, während sich Kartoffeln nicht mit Spinat anbauen lassen. Eine Liste aller guten und schlechten Nachbarn findest du unter dem Stichwort Mischkulturtabelle im Internet.

Wie dein Nutzgarten im Endeffekt aussehen soll, bleibt ganz dir überlassen, wenn du allerdings einige der Informationen miteinbeziehst, wird dein Nutzgarten sicherlich ein Genuss!

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