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Sodbrennen – nicht nur unangenehm sondern auch gefährlich

sodbrennenSodbrennen ist eine wirklich unangenehme Erscheinung. Viele Menschen haben nach reichlichem Essen und Trinken gelegentlich oder sogar häufig Sodbrennen. Gerade dann, wenn das schwere Essen am Abend stattgefunden hat und man mit relativ vollem Bauch ins Bett geht, wacht man nachts dann mit Sodbrennen auf. Ein mehr oder weniger intensives Brennen in der Speiseröhre, das bis in den Rachen reicht, macht sich bemerkbar. In einigen Fällen kann sogar beim Aufstoßen Magensäure bis in den Mundraum dringen. Mit steigendem Alter nimmt das Sodbrennen übrigens zu. Statistisch hat jeder zweite Deutsche ab 40 Jahren mehr oder weniger häufig Sodbrennen zu verzeichnen. Vorteilhaft ist, dass bei den meisten Menschen das Sodbrennen irgendwann wieder von allein nachlässt und dass es sich auch nur nach besonderen Belastungen des Magens bemerkbar macht.

Taucht das Sodbrennen allerdings sehr häufig und auch aus nicht ersichtlichem Grund auf, dann sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen. Problematisch ist nämlich, dass das Sodbrennen auch auf ernsthafte Erkrankungen des Magens hinweisen kann. Zudem kann langanhaltendes und sehr häufiges Sodbrennen die Magenwände angreifen und letztlich zu einem Tumor führen.

Woher kommt das Sodbrennen genau?

Hintergründe für das Sodbrennen liegen häufig darin, dass bei etwa jedem vierten Menschen in Deutschland der Ringmuskel, der den Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre darstellt, nicht einwandfrei funktioniert. Das heißt, das Ventil, das zwischen diesen beiden Organen für eine Barriere sorgen soll, nimmt seine Aufgaben nicht ausreichend wahr. Schließt der Magen aber nicht richtig ab, dann kann der Mageninhalt mit der Magensäure zurück in die Speiseröhre laufen – besonders im Liegen nach schwerem Essen ist das oft der Fall.

Die Magensäure wiederum ist eine sehr konzentrierte Säure, die zu einem nicht unerheblichen Anteil aus Salzsäure besteht. Grundsätzlich hat die Magensäure die Aufgabe, die Verdauung vorzubereiten und zudem eine Keimabtötung im Magen zu bewirken. Durch die Schleimschicht, mit der die Magenwände ausgestattet sind, ist die Magensäure in normalen Mengen für den Magen nicht schädlich. In der Speiseröhre kann die Magensäure aber langfristig erhebliche Probleme anrichten. Neben Schädigungen der Speiseröhre, die im schlimmsten Fall irgendwann mit Tumoren reagieren kann, sind auch Schmerzen das Problem, das sich aus dem Sodbrennen ergibt.

Gegen gelegentliches Sodbrennen, das von zu viel, zu scharfem oder zu fettigem Essen kommt, gibt es aber einige sehr wirksame Hausmittel.

Mit Sellerie das Sodbrennen vertreiben

Wer gelegentlich leichtes Sodbrennen hat, kann mit einem ganz einfachen Hausmitteln Besserung erreichen. Dafür braucht es einige grüne Sellerieblätter (ungefähr eine Handvoll), die gut gewaschen und klein gehackt werden müssen. Aus den zerhackten Sellerieblättern wird mit einem Liter Wasser aufgekocht werden. Kocht der Sud, stellt man die Hitzezufuhr ab und lässt den Sellerietee etwa fünf Minuten abgedeckt ziehen. Danach wird der Tee durchgeseiht und lauwarm und ungesüßt getrunken. Dieser Tee ist auch eine sehr gute Vorbeugungsmaßnahme vor Sodbrennen, wenn man viel oder schwer gegessen hat und das Sodbrennen als Folge schon befürchtet. Alternativ kann man auch gleich Sellerie zum Essen verzehren – zum Beispiel im Salat. So wird die Säure im Magen schon während des Essens reduziert. Schon zu Zeiten der alten Römer war der Sellerie übrigens bekanntes Hausmittel gegen Sodbrennen, denn wenn die Römer wieder einmal fettig und schwer gegessen haben, gab es als Beilage zu diesem Essen gleich Sellerieblätter mit Pinienkernen und Datteln – beispielsweise als Füllung für das beliebte Spanferkel.

Bitteres Tausenguldenkraut

Ein Rezept der Großmütter ist Folgendes: Hier wird ein halber Teelöffel vom Tausenguldenkraut, das in der Apotheke zu bekommen ist, mit etwa 250 ml kaltem Wasser angesetzt. Dieser Sud bleibt über Nacht stehen und wird am folgenden Morgen abgeseiht. Jetzt trinkt man den Sud bei Zimmertemperatur. Auch wenn das Getränk sehr bitter ist, unterstreicht es die These der Omas, dass die bitterste Medizin auch die beste Wirkung hat. Das Tausendguldenkraut ist botanisch mit dem Enzian verwandt – deshalb auch der sehr bittere Geschmack. Auch Blähungen und Völlegefühl sowie andere Bauchbeschwerden lassen sich mit diesem Hausmittel angehen.

Schüssler Salze gegen das unangenehme Brennen

Die Schüssler Salze, die auch bei anderen gesundheitlichen Problemen helfen, können auch beim Sodbrennen eingesetzt werden. Die besten Salze gegen das Brennen in der Speiseröhre sind folgende:
Das Natrium chloratum als Nr. 8, das Natrium phosphoricum als Nr. 9, das Natrium sulfuricum als Nr. 10.

Ergänzend dazu kann man das Lithium chloratum als Nr. 16, das Natrium bicarbonicum als Nr. 23 und das Arsenum jodatum als Nr. 24 nutzen.

Wichtig ist, dass nicht mehr als drei Salze gleichzeitig zum Einsatz kommen. Mit dreimal bis sechsmal täglich einer bis drei Tabletten, die man im Mund zergehen lässt, kann man das Sodbrennen bekämpfen und ihm auch vorbeugen.

Wie kann ich noch mit einfachen Mitteln dem Brennen vorbeugen oder es lindern?

  • Rauchen und Kaffee führen zu Sodbrennen. Zur Not einfach auf beides völlig verzichten. Der Magen dankt es.
  • Im Reformhaus gibt es naturreinen und milchvergorenen Kartoffelsaft. Trinkt man den mehrere Wochen lang jeweils etwa 10 Minuten vor dem Essen, wird die überschüssige Magensäure schon vorab gebunden. Eine Menge von 125 ml reicht übrigens schon völlig dafür aus. Wer sich vor diesem Saft ekelt, kann auch eine rohe Kartoffel vor dem Essen zerkauen.
  • Express-Hilfe liefert das Natron. Etwas Pulver in einem Glas Wasser auflösen und schnell trinken. Hilft sofort!
  • Mandeln helfen dann, wenn man sie zerkleinert, mit einer kleinen Menge kalter Milch vermischt und dann isst.
  • Einen Apfel reiben, dieses Mus dann an der Luft oxidieren lassen und gebräunt essen – eine schnelle und einfache Hilfe gegen Sodbrennen. Zudem hat man dieses Mittel praktisch immer zur Hand.
  • Apfelessig war einige Jahre lang als echtes Wunderelixier bekannt. Auch wenn dieser Boom inzwischen nachgelassen hat – als Mittel gegen Sodbrennen ist Apfelessig weiterhin sehr gut. Ein Teelöffel des Apfelessig, in ein Glas Wasser eingerührt, hilft schon, wenn dieses Getränk kleinen Schlucken getrunken wird.
  • Wacholderbeeren – gewöhnungsbedürftig im Geschmack – können zerkaut und geschluckt das Sodbrennen auch mildern. Allerdings ist das nur etwas für Menschen, die mit dem Geschmack auch umgehen können.
  • Frischer Möhrensaft, natürlich am besten selbst gepresst, ist eine gute Hilfe. Ein kleines Glas – etwa 2 cl – reicht dafür schon aus. Den Saft behält man am besten eine Weile im Mund, bevor er geschluckt wird. Vorteilhaft ist, dass man den Saft auch schon vorbeugend vor der Mahlzeit trinken kann. Und wer sehr empfindlich ist, tut das regelmäßig vor jedem Essen.
  • Ein Kräutertee aus Kümmel und sogenanntem Odermenning – zu gleichen Teilen gemischt und ein Teelöffel dafür für 250 ml Wasser verwendet – hilft auch gegen das Brennen. Der Tee-Mix wird mit dem kochenden Wasser übergossen, 10 Minuten ziehen lassen, danach durchgeseiht und lauwarm getrunken.

Weitere Vorbeugemaßnahmen gegen das unangenehme und schmerzhafte Brennen

Sodbrennen kann durch eine falsche Ernährung auftreten. Wenn das Sodbrennen überwiegend nachts auftritt, sollte man also schon beim Abendessen wählerisch sein. Keine Hülsenfrüchte und fettiges Fleisch essen. Gesüßte Früchte sollte man auch als Dessert vermeiden.

Die beste Kombi für eine intensive Magensäurebildung besteht aus Zucker und Fruchtsäuren. Wer also gesüßte Kompotte am Abend isst, kann mit Sicherheit mit Sodbrennen in der Nacht rechnen – oder diese Kombination gleich meiden.

Problematisch für den Magen, der zu viel Säure produziert, ist auch reichlicher Alkoholgenuss – schlimmer noch in der üblichen Party-Kombination mit viel Nikotin.

Auch mit der Schlaflage kann man den Sodbrennen vorbeugen. Ist Sodbrennen zu befürchten oder tritt es häufig in der Nacht auf, kann ein Keil unter dem Kopfkissen Hilfe bringen. Durch diese Position ist der Oberkörper erhöht und der Magensaft hat allein schon physikalisch einen schwierigeren Weg nach oben in die Speiseröhre. Nimmt man dann auch noch ein vorbeugendes Hausmittel ein, kann man ruhig und ohne unangenehmes Brennen in der Speiseröhre durchschlafen – und gleich noch die Speiseröhre schonen.

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