Heilen Wunden besser an der frischen Luft?

Gerade jetzt, wo sich das Jahr dem Ende zuneigt, erfreuen wir einander mit zahlreichen Wünschen. Allen voran: die Gesundheit. Schon Oscar Wilde war der Meinung, die Gesundheit sei die erste Pflicht im Leben.

Doch zum Thema Gesundheit begegnen uns tagtäglich zahlreiche Mythen und Märchen… Rentschler-Air begibt sich auf Gesundheitsmärchencheck und nimmt sich die weitverbreitetsten Märchen zum Thema Luft vor.

„An der frischen Luft heilen Wunden besonders gut“ – Märchen oder Fakt?

Jede kleine Narbe, ob am Knie oder am Ellenbogen, erzählt eine kleine Geschichte aus unserer Kindheit.

Sie erinnert uns an unsere erste Mutprobe, in der wir über den gefühlt 5 Meter breiten Bach sprangen und dabei auf der feuchten Erde ausrutschten… Das Knie war kaputt, der Stolz dafür umso größer.

Oder an unsere erste Rauferei auf dem Schulhof, nach der die kleinen Schürfwunden für große Heldentaten standen und vom schönsten Mädchen der Klasse mit einem Pflaster versorgt wurden.

Heute – so wird sich der ein oder andere in seinen nostalgischen Erinnerungen vielleicht denken – ist all das überflüssig. Keiner springt mehr über Bäche oder klopft sich um die schönen Mädchen in der Schule. Schürf- und Schnittwunden werden auch nicht mehr mit Pflastern versehen, denn jeder meint zu wissen:

„Am besten heilen Wunden an der frischen Luft“.

Doch sind Pflaster tatsächlich so überflüssig? Rentschler-Air lüftet das Geheimnis!

Wundheilung – Frische Luft oder Pflaster?

Unsere Haut ist nicht nur das größte Organ unseres Körpers, sondern schützt uns auch davor, dass Krankheitserreger in unseren Organismus gelangen. Zieht man sich nun etwa eine Schürfwunde zu, werden die oberen Hautschichten verletzt. Die Barriere funktioniert also nicht mehr einwandfrei.

Der Körper reagiert mit einem Schutzmechanismus: Binnen Minuten setzt der Heilungsprozess ein, das Blut gerinnt und es entsteht ein nässendes Wundsekret. Dieses Wundsekret sorgt dafür, dass die nötigen Versorgungsstoffe (Nähr- und Botenstoffe) nach innen transportiert – aber auch, dass abgestorbene Zellen und Bakterien nach außen abtransportiert werden.

Damit das Wundsekret seinen Job weiterhin erledigen kann, benötigt es Feuchtigkeit. Ein Austrocken der Wunde hätte zur Folge, dass das Wundsekret unter der trockenen Hautschicht gehemmt wird. Die Abfallwirtschaft stockt: Bakterien, abgestorbene Zellen und Schmutz können nicht mehr abtransportiert werden.

Verschließt man die Wunde nun aber mit einem Pflaster – bestenfalls mit ein paar Tropfen Jod oder Wund- und Heilcreme darauf -, bleibt die Wunde feucht. Die Creme auf dem Pflaster verhindert außerdem das schmerzhafte Ankleben an der Wunde. Mit jedem Wechseln des Pflasters tragen wir die obere Sekretschicht (den Abfall) ab und sorgen somit für einen gesunden Selbstheilungsprozess und eine saubere Wunde.

Erst wenn die Wunde aufgehört hat zu nässen und das Wundsekret seinen Botenjob erledigt hat, wird ein Pflaster überflüssig. Dann ist die Luft für die endgültige Abheilung der Wunde sogar förderlich.

Fazit:

Frische Luft ist gut für Körper und Geist – nicht aber für frische Wunden. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Pflastern, um die natürliche Abfallwirtschaft der Wunde zu unterstützen. Erst nach einigen Tagen, sobald die Wunde getrocknet ist, kann gut und gerne auf Pflaster verzichtet werden.

Ihr Team von Rentschler-Air

P.S.: Das Luft nicht immer nur gesund ist, erfahren Sie auch hier: >>Tödliche Luft – Warum Sie sich täglich krank atmen.<<

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