Kompostierung im eigenen Garten – was ist zu beachten

Hobbygärtner wissen, dass ihre Pflanzen für ein gesundes Wachstum die richtige Nahrung brauchen. Bestens geeignet dafür ist der eigene Kompost, denn er hat die ideale Zusammensetzung wichtiger Pflanzennährstoffe. Außerdem lockert er den Boden und aktiviert das Bodenleben. Regen- und Gießwasser werden besser aufgenommen, sodass weniger gegossen werden muss. Dies alles hält die Pflanzen gesund und kann den Ernteertrag steigern. Für das eigene Kompostieren gibt es die unterschiedlichsten Kompostbehälter. Vorteilhaft sind Thermobehälter, da die Verrottung in ihnen rascher abläuft. Als Orientierung für die Größe oder Anzahl der Komposter gilt: Wie groß ist die Gartenfläche und wieviel wird kompostiert? Optimal sind Behälter mit etwa 1 m3. Idealerweise wird der Kompostbehälter an einem Platz im Halbschatten aufgestellt, in der Sonne trocknen die Abfälle zu schnell und zu stark aus. Der Kontakt mit offenem Boden ist wichtig, damit Regenwürmer und Käfer als „fleißige Helfer“ Zugang haben. Bei Thermobehältern schützt ein Drahtgitter am Boden vor Nagern. Was das Wort Thermo bedeutet ist leicht erklärt, dass beinhaltet alles, was mit Wärme zu tun hat. So entsteht bei kompostieren eine hohe Wärme.

Was eignet sich als Kompostiergut?

Wichtig ist, dass nur gesunde und schädlingsfreie Pflanzenteile und Küchenabfälle kompostiert werden! Wer zudem seinen Garten biologisch bewirtschaftet, sollte auch beim Kompostieren darauf achten, dass Küchenabfälle ebenfalls aus biologisch erzeugten Produkten stammen.

  • zerkleinerte Zweige und Äste
  • Küchenabfälle von Gemüse und Obst, Teeblätter, Kaffeesatz, zerdrückte Eierschalen u. ä.
  • unbehandelte Schalen von Zitrusfrüchten, Bananenschalen (verrotten jedoch etwas langsamer)
  • Pflanzenreste, besonders Kräuter, aus dem Garten
  • Rasenschnitt, wie Klee und Laub als dünne Schicht oder mit grobem Schnittgut vermischt

Was eignet sich nicht zum Kompostieren?

  • Essensreste, damit werden Mäuse und Ratten angelockt
  • hartnäckige Unkräuter wie Brennnessel, Giersch, Quecke
  • mit Schädlingen befallene und kranke Pflanzen
  • Papier von Zeitungen und Zeitschriften

Wie wird der Kompost angesetzt?

Wird der Kompost erstmalig angesetzt, hilft ein Kompostbeschleuniger. Ansonsten kommt zwischen die Lagen etwas Komposterde. Empfehlenswert ist das Einstreuen von Gesteinsmehl. Dadurch kommen weitere Mineralien in den Kompost, außerdem verhindert es üble Gerüche. Bei richtigem Kompostieren dürfen diese jedoch nicht entstehen. Die unterste Schicht besteht aus etwa 20 cm Küchen- und Gartenabfällen. Damit die Verrottung durch Bakterien rasch beginnt, werden halbfertiger Kompost oder Kompostbeschleuniger und Gesteinsmehl darüber gestreut. Das Ganze gut angießen und so den Kompost weiter schichtweise ansetzen. Dass die Abfälle nicht zu stark verdichten und Sauerstoff zur schnelleren Verrottung an das Material kommt, werden zwischen die Schichten klein geschnittene Zweige oder Äste gemischt. Die letzte Schicht bilden Abfälle, Kompost und Gesteinsmehl. Anfallendes Material kann nun laufend darauf geschichtet werden. Kompostiergut in herkömmlichen Kompostern sollte im Herbst umgesetzt werden. Das bedeutet, es wird von oben nach unten in einen zweiten Kompostbehälter umgeschichtet. Bei Thermobehältern entfällt dieser Vorgang, da die Abfälle darin schneller verrotten.

Wie wird die fertige Komposterde ausgebracht?

Fertiger Kompost besteht aus feinkrümeliger Erde, sogenanntem Humus, und ist ein ausgezeichnetes kostenloses Düngemittel. Die Pflanzen werden dadurch gestärkt, sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge und wachsen besser. Vor dem Auspflanzen wird dieser Humus oberflächlich in die Erde eingearbeitet. Keinesfalls ins das Pflanzloch geben, die Pflanzen würden verbrennen! Bei bestehenden Kulturen einfach um die Pflanzen verteilen und einarbeiten. Rascher wirkt Kompostwasser als Flüssigdünger hergestellt. Dazu 1 Schaufel vom reifen Kompost in eine Gießkanne geben, mit Wasser auffüllen und gut umrühren. Hat sich die Erde abgesetzt, unverdünnt damit die Pflanzen gießen. So kann man seine eigenen Nutzpflanzen ziehen und sich auch mal vegan ernähren.

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