Ratgeber Garten – Bäume richtig beschneiden

Die gewissenhafte Gartenpflege erfordert neben dem Mähen des Rasens und der Bewässerung der Beete auch das regelmäßige Beschneiden der Bäume. Nur so bleiben sie gesund, zeigen eine rege Blüten- und Fruchtbildung und bewahren eine gleichmäßige Form. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann es Zeit für einen Beschnitt ist und worauf Sie dabei achten müssen.

Warum beschneidet man Bäume?

Ein Baumschnitt kann aus ganz unterschiedlichen Gründen erforderlich sein. Je nach Ausgangslage führt man einen Pflanzschnitt, einen Formschnitt, einen Ertragsschnitt oder einen Entlastungsschnitt durch.

Der Pflanzschnitt:

Beim Pflanzschnitt geht es darum, das Kronenwachstum zu unterstützen. Indem man dicke stabile Äste zurückschneidet, fördert man langfristig ihr Wachstum. Regelmäßig durchgeführt bildet sich dadurch eine schöne gleichmäßige Krone aus. Üblicherweise schneidet man die Haupttriebe und maximal 3 Nebentriebe zurück. So ist sichergestellt, dass die wichtigsten Bereiche des Blätterdachs ausreichend Sonnenlicht erhalten.

Der Formschnitt:

Ist der Wuchs der Krone ungleichmäßig oder zu voluminös, kann man ihn mit einem Formschnitt begradigen. Ein typisches Einsatzgebiet sind überhängende Äste. Hierbei beschneidet man vor allem die kleineren Nebentriebe, um so eine gleichmäßige Kronenform zu erreichen.

Der Ertragsschnitt:

Bei einem Ertragsschnitt geht es darum, die Krone auszulichten. So hält man den Baum blühfähig und fördert bei Obstbäumen die Fruchtbildung. Auch hier entfernt man vor allem kleinere Nebentriebe.

Entastungsschnitt:

Der Entlastungsschnitt ist eine Maßnahme, um den Baum gesund zu erhalten. Dabei entfernt man Äste, die durch Sturm, Schneebruch oder Schädlinge angegriffen wurden.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Beschneiden der Bäume?

Die meisten Bäume benötigen maximal einen Baumschnitt pro Jahr. Üblicherweise führt man ihn zwischen November und Februar durch. Während dieser Zeit zwischen dem Abwurf des Laubs und dem Ausbilden neuer Triebe ruht der Baum und kann den Verlust von Ästen und Trieben am besten verkraften. Bei Frost sollte niemals beschnitten werden, da die Äste während dieser Zeit leicht abbrechen, was das Eindringen von Bakterien begünstigt.

Darüber hinaus spielt das spezifische Wuchsverhalten eine Rolle. Früh treibende Arten sollten direkt nach dem Laubabwurf im Herbst beschnitten werden. Stark austreibende Arten mit wenigen Früchten beschneidet man im Sommer. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Weide. Bei einem Sommerschnitt entfernt man vor allem nach innen wachsende Äste. So bekommen die inneren Bereiche wieder mehr Licht ab.

Übrigens: Bäume bereichern nicht nur das Ambiente des Gartens, sie binden auch CO² und tragen damit zum Klimaschutz bei. Das gilt besonders für Bäume wie die asiatische Paulownie mit ihrem besonders großen Blattdurchmesser. Paulownien kann man bei Anbietern wie myTreeme sogar verschenken und damit nicht nur dem Beschenkten, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tun.

So schneiden Sie richtig

Grundsätzlich empfiehlt es sich, beim Beschneiden nicht zu zaghaft zu Werke zu gehen. Sie schneiden mindestens ein Drittel des Triebes zurück, bei Obstbäumen die Hälfte. Durch diesen sogenannten Verjüngungsschnitt wird das Wachstum angeregt.

Setzen Sie den Schnitt dabei immer über der Blattknospe und führen Sie ihn leicht schräg aus, sodass das Wasser besser abfließen kann. Auf diese Weise beugen Sie der Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten vor. Bei mehrjährigen Ästen und Zweigen befindet sich an der Basis der sogenannte Astring. Das ist eine kleine Wulst aus teilungsfähigem Gewebe. Setzen Sie an der Oberseite der Wulst an und führen Sie den Schnitt leicht schräg nach unten aus. So ist eine schnelle Wundheilung gewährleistet.

Dicke Äste trennen Sie stückweise und etwa 1 cm vom Stamm entfernt ab. Bei einem näheren Schnitt besteht die Gefahr des Pilzbefalls. Länger sollten die Äste auch nicht sein, da sie absterben und Bakterien und Pilzen einen Nährboden bieten.

Hinweis: Vergessen Sie darüber hinaus nicht, Ihre Bäume im Winter zu schützen. Ein großes Problem ist zum Beispiel Frosttrocknis. Dabei können die Wurzeln keine Feuchtigkeit mehr aus dem gefrorenen Boden ziehen und die Bäume trocknen aus. Nach langen Frostperioden sollten wärmere Tage deshalb genutzt werden, um die Bäume noch einmal separat zu bewässern.

Bild: © ueuaphoto/Adobe Stock

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