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Lidkorrektur – Lidstraffung, Oberlidstraffung, Unterlidstraffung | Patienten-Ratgeber, Kosten und Preise

Als Lidkorrektur oder Lidstraffung wird ein operativer Eingriff zur Straffung bzw. Anhebung des Ober- oder Unterlids bezeichnet. Je nach Ausgangssituation und Behandlungswunsch können auch beide Lider korrigiert werden.

Definition und Fakten

Die Lidstraffung erfüllt in der Regel keinen medizinischen Zweck, wird also in den allermeisten Gründen aus rein ästhetischen Gründen gewünscht. Ziel ist es dabei, ein jugendliches, frisches Aussehen wiederherzustellen oder auch angeborene bzw. zum Beispiel durch Unfall oder eine OP erschlaffte Augenlider optisch anzuheben. Hierzu muss der vorhandene Hautüberschuss entfernt werden, was durch einen gezielten Einschnitt in der Lidfalte erfolgen kann. Darüber hinaus können auch Fältchen geglättet oder in besonders schweren Fällen die Lidmuskulatur angehoben werden. Neben der Straffung des äußeren Unterlids gibt es auch die Straffung der hier befindlichen sogenannten „Tränensäcke“, die also das innere Unterlid darstellen.

Facharzt für diese Operation: Die Lidstraffung bzw. Lidkorrektur wird in der Regel von einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder von einem Facharzt für Gesichtschirurgie durchgeführt.

Kosten und Kostenübernahme durch die Krankenkassen: Die Lidkorrektur fällt nicht in den Aufgabenbereich der Krankenversorgung und muss deshalb selbst bezahlt werden. Die Kosten bewegen sich zwischen etwa 1.500 und 4.000 Euro, je nach Umfang und Behandlungswunsch (ein- oder beidseitig, Ober- oder Unterlid).

Wichtige Information: Neben der operativen Lidkorrektur gibt es heute eine Vielzahl an nicht-invasiven Behandlungsmethoden, beispielsweise mit Hilfe von Tiefenwärme. Die hier gemachten Angaben zu Kosten, Risiken und weiterem beziehen sich auf die Operation. Daneben werden im Operationsteil aber auch alternative Behandlungsmethoden vorgestellt.

Heilungschancen, Alternativen und Risiken

Grund und Ziel der Operation: Die Lidkorrektur wird aus ästhetischen Gründen durchgeführt. Ziel der Operation ist somit eine deutliche optische Korrektur gemäß den Wünschen der Patientin bzw. des Patienten. Dabei soll ein harmonisches Gesamtbild hergestellt werden, was das Fingerspitzengefühl und auch die persönliche Erfahrung des Facharztes erfordert: Eine zu starke Straffung kann neben körperlichen Beschwerden auch ein künstlich wirkendes Ergebnis mit sich bringen. Hier ist es wichtig, die Lidstraffung in Relation zum Gesamteindruck durchzuführen.

Heilungschancen: Ein erschlafftes Augenlid stellt an sich keine Erkrankung dar, insofern kann hier auch nicht von Heilung gesprochen werden. (Eine Ausnahme stellen wiederum zum Beispiel neurologische Erkrankungen dar, die eine Erschlaffung des Augenlids zur Folge haben, aber auch hier wird diese dann vor allem ursächlich behandelt.) Durch einen operativen Eingriff wird der Hautüberschuss entfernt, es kommt also zur gewünschten Lidstraffung. Allerdings ist hiermit nicht automatisch gesagt, dass die Patientin bzw. der Patient auch individuell zufrieden sind. Schließlich spielen hier keine reinen Fakten, wie sie in der Gesundung eines Patienten abgebildet werden können, sondern Faktoren wie das individuelle ästhetische Empfinden eine Rolle. Deshalb sollte zuvor eine genaue Absprache zwischen Arzt und Patient erfolgen. Voraussetzung für ein erfolgsversprechendes Ergebnis ist zudem eine optimale Wundheilung.

Alternativen zu dieser Behandlung: Sofern keine medizinische Indikation für die Lidstraffung, beispielsweise eine permanente Einschränkung der Sicht vorliegt, besteht eine mögliche Alternative natürlich darin, schlicht keine Operation durchführen zu lassen. Allerdings lässt sich ein deutlich erschlafftes Augenlid in der Regel auch kaum durch konservative Behandlungsmethoden wie zum Beispiel straffende Augencremes wieder „liften“.

Eine mögliche Alternative zur Operation stellen allerdings non-invasive Verfahren wie zum Beispiel die Thermage ® dar. Hierbei soll das erschlaffte Gewebe mit Hilfe von Tiefenwärme sichtbar gestrafft und geglättet werden. Eine Korrektur von ausgeprägtem Hautüberschuss kann hierdurch allerdings nicht erfolgen.

Risiken der Operation: Die Lidstraffung ist wie alle operativen Eingriffe mit Risiken verbunden. Weil sich hier viele Muskeln und Nerven befinden, können diese entsprechend leichter als in anderen Regionen verletzt, gequetscht oder im schlimmsten Falle durchtrennt werden. Hierbei sind dauerhafte Missempfindungen, Taubheitsgefühle bis hin zum hängenden Augenlid oder auch permanente Schmerzen möglich. Je nach Ausprägung kann eventuell eine korrigierende Folge-Operation Abhilfe schaffen. Ausreichend Routine auf diesem Behandlungsgebiet kann das Risiko entsprechender Komplikationen deutlich verringern, aber nicht ausschließen. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen sind zudem Infektionen und Wundheilungsstörungen möglich. Hierbei kann es auch zu dauerhaft sichtbaren Narben kommen, das Risiko ist bei bekannter Veranlagung hierzu entsprechend erhöht. Sehr viel häufiger kommt es zu unangenehmen, aber meist harmloseren Beschwerden wie Schwellungen, Rötungen und auch Schmerzen nach dem Eingriff. Diese sollten mit der Zeit wieder abklingen.

Symptome, Ursachen und Diagnose

Symptome Lidstraffung, Lidkorrektur: Symptome im Sinne einer Krankheit sind hier in der Regel nicht vorhanden. Allerdings kann ein stark ausgeprägtes „Hängelid“ zum Beispiel die freie Sicht einschränken. Darüber hinaus sind die vorhandenen Symptome meist ästhetischer Natur: Betroffene empfinden ihre erschlafften Augenlider, wobei sowohl das Unter- als auch das Oberlid betroffen sein können, als optisches Ärgernis. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die erschlafften Augenlider maßgeblich zu einem älteren oder auch müden Aussehen beitragen. Auch feine Fältchen können auftreten. Bei stark ausgeprägtem Hautüberschuss oder stark hängenden Augenlidern sind auch Beschwerden durch Reibung der Hautfalten, zum Beispiel leichte Schmerzen, Missempfindungen oder Rötungen möglich.

Ursachen Lidstraffung, Lidkorrektur: Die Ursachen, die zur Erschlaffung der Augenlider führen, sind meist in der ganz normalen Hautalterung zu finden. Im Laufe der Zeit verlangsamt sich die Neubildung der Zellen, und die stützenden Fasern des Bindegewebes erschlaffen. Zudem werden Fett- und Muskelmasse, die ebenfalls stützend und polsternd wirken, nach und nach abgebaut. All diese Prozesse zusammengenommen können sich vielfältig zeigen. Weil die Haut rund um die Augen besonders fein, dünn und mit wenig stützendem Gewebe ausgestattet ist, machen sich diese Alterungserscheinungen hier oftmals besonders schnell bemerkbar.

Natürlich gibt es weitere Faktoren, die zur Erschlaffung oder auch zur Faltenbildung der Augenlider beitragen können: Insbesondere das regelmäßige Sonnenbaden oder Besuche im Solarium und auch Nikotinkonsum gelten als Beschleuniger der Hautalterung. Die genetische Veranlagung, insbesondere die Beschaffenheit des Bindegewebes spielen ebenfalls eine Rolle. Zudem können Unfälle oder missglückte Operationen oder auch Piercings durch Verletzung der betroffenen Nerven zur Ausbildung eines Hängelids führen. Und auch das Körpergewicht bzw. die Körperfettverteilung spielen eine Rolle: Bei eher schlanken Menschen zeigen sich Hautalterungserscheinungen durch weniger stützendes Fettgewebe oft schneller. Auch starke Gewichtsverluste können zur Erschlaffung der Haut beitragen.

Diagnose Lidstraffung, Lidkorrektur: Um die richtige Behandlungsmethode und – Technik auswählen zu können, ist eine sorgfältige Untersuchung und natürlich Rücksprache über die individuellen Patientenwünsche notwendig. Je nach Ausgangssituation und Behandlungswunsch kann so eine ein- oder beidseitige Korrektur, jeweils von Ober- oder Unterlid oder beiden vereinbart werden. Wird ein non-invasives Verfahren gewünscht, so sollte ebenfalls genau geprüft werden, ob das gewünschte Ergebnis hierdurch erzielt werden kann. Bei einem stark ausgeprägten Hängelid muss zudem geprüft werden, inwiefern dieses tatsächlich nur durch einen Hautüberschuss oder aber doch durch eine Erschlaffung bzw. Schädigung der Muskulatur bedingt ist. In letzterem Fall kann ein spezieller Eingriff notwendig sein, der auch den Lidmuskel einbezieht.

Vor der Operation

Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Arztes: Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist sehr wichtig für eine optimale Behandlung. Gerade bei Eingriffen wie der Lidkorrektur / Lidstraffung, die nicht medizinisch notwendig sind und entsprechend geplant werden, können sich Patient/-innen ausreichend Zeit für die Suche nach einem geeigneten Arzt nehmen – und sollten dies auch nutzen. Geeignete Fachärzte haben eine einschlägige Ausbildung beispielsweise als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder als Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie absolviert und sich auf den Eingriff der Lidkorrektur spezialisiert.

Informationen für den Chirurgen / Tests und Voruntersuchungen: Eine genaue Anamnese mit Angabe etwaiger Vorerkrankungen, aber auch zum Beispiel bereits erfolgter Operationen sowie regelmäßig einzunehmender Medikamente ist obligatorisch. Auf diese Weise können mögliche Risiken besser eingeschätzt oder Komplikationen während der OP gegebenenfalls unmittelbar bewältigt werden. Kam es in der Vergangenheit zum Beispiel zu Wundheilungsstörungen, so sollte auch das Risiko sichtbarer Narbenbildung bedacht werden. Ein allgemein guter Gesundheitszustand ist Voraussetzung für die Durchführung.

Einnahme von Medikamenten: Für einen optimalen OP-Verlauf sollte auf blutverdünnende Medikamente, zum Beispiel bestimmte Schmerzmittel, vorab verzichtet werden. Ärztlich verordnete, regelmäßig einzunehmende Mittel sind hiervon ausgenommen. Hier muss eine genaue Abklärung mit sowohl dem behandelnden Facharzt als auch z.B. dem Hausarzt erfolgen.

Ambulant / Stationär: Die Lidstraffung kann oftmals stationär durchgeführt werden. Sollte ein ambulanter Aufenthalt gewünscht sein, so ist dieser in aller Regel sehr kurz.

Die Operation

Vorbereitung zur Operation: Ob und in welchem Maße Vorbereitungen notwendig sind, erklärt der behandelnde Arzt.

Narkose: Die Lidkorrektur kann in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Je nach Behandlungswunsch und Umfang der zu behandelnden Partie stehen verschiedene Verfahren und Techniken zur Wahl, die hier kurz im Überblick erläutert werden. Nach Bedarf können diese auch zum Beispiel in einer Unter- und Oberlidstraffung ergänzt werden. Außerdem gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten mit non-invasiven Verfahren.

Die Unterlidstraffung: Bei der Unterlidstraffung wird das untere, äußere Augenlid optisch gestrafft. Hierzu wird ein kleiner Einschnitt  soweit möglich in der Lidfalte vorgenommen, durch den überschüssige Haut entfernt werden kann, wodurch es zur gewünschten Straffung kommt. Anschließend wird dieser Einschnitt vernäht und mit Wundmaterial versorgt. Die Korrektur des inneren Unterlids wird umgangssprachlich auch als „Tränensack-OP“ oder Korrektur der Tränensäcke bezeichnet. Sie kann ebenfalls durch einen operativen Eingriff oder durch non-invasive Verfahren erfolgen.

Die Oberlidstraffung: An den Oberlidern kann sich die allgemeine Hautalterung schon früher zeigen als anderswo, insbesondere wenn weitere Faktoren hinzukommen, also bei sehr dünnen Patient/-innen oder auch bei starkem Tabakkonsum oder regelmäßigen Sonnenbädern bzw. Solarienbesuchen. Zur Korrektur und Straffung wird hier ein Einschnitt in der Lidfalte vorgenommen, wodurch die Narbe später im Idealfall nicht sichtbar sein soll. Durch diesen Zugang können nun überschüssige Haut sowie gegebenenfalls weiteres Gewebe entfernt werden, was die gewünschte Straffung bewirkt. Anschließend wird der Einschnitt vernäht und mit Wundmaterial versorgt.

Korrektur von ausgeprägtem Hängelid: Bei einem ausgeprägten Hängelid ist meist nicht nur die Haut selbst, sondern oftmals auch der darunter liegende Muskel erschlafft und nach unten gesackt. In diesem Fall genügt es nicht, nur die Haut zu straffen. Stattdessen wird hierbei auch die Muskulatur soweit möglich geliftet, also operativ nach oben versetzt. In dieser neuen Position muss der Lidmuskel dann fixiert und angeheftet werden, beispielsweise durch Annähung an den hier befindlichen Gesichtsknochen.

Non-invasive Methoden: Hier soll die Straffung ohne chirurgische Einschnitt erfolgen, wodurch auch das Risiko möglicher Komplikationen deutlich reduziert wird. Allerdings sind die Möglichkeiten zum Teil begrenzt, ein starker Hautüberschuss beispielsweise wird auf diese Weise nicht korrigiert. Zur allgemeinen Glättung von Fältchen, aber auch zur Straffung können aber Verfahren wie die Thermage ® oder ähnliche versucht werden. Hierbei sorgt gezielte Tiefenwärme, in Kombination mit Radiofrequenzwellen, für zwei Effekte: Zum einen wird die Neubildung von Kollagen angeregt, also die Beschaffenheit des stützenden Bindegewebes verbessert oder sogar lokal wiederhergestellt. Zum anderen sorgt der gezielte Reiz dafür, dass sich die vorhandenen Fasern zusammenziehen und somit eine unmittelbar sichtbare Straffung eintritt. Das Verfahren soll also sowohl kurz- als auch längerfristig Wirkung zeigen. Es kann für Unter- und Oberlid eingesetzt werden.

Nach der Operation

Noch während der OP wird die entstandene Wunde entsprechend versorgt. Die Zeit nach der Operation kann durch einige Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen oder auch Hämatome (Blutergüsse) begleitet sein. Diese sollten in der Regel von allein wieder abklingen. Wer eine Veränderung oder Verschlimmerung bemerkt, sollte schnell ärztliche Rücksprache halten.

Ergebnis nach der Operation: Das Aussehen der behandelten Augenlider kann sich nach der Operation noch deutlich verändern. Einen ersten Eindruck vom späteren OP-Ergebnis erhält man in der Regel nach Abklingen der Schwellungen und Rötungen. Doch auch danach verändert sich die OP-Wunde mitunter noch. Das endgültige Aussehen auch der Narbe kann nach etwa drei bis zwölf Monaten bestimmt werden.

Krankschreibung: Für ästhetische Operationen kann definitionsgemäß keine Krankschreibung erfolgen. Hier sollten sich Patient/-innen bei Bedarf entsprechend um einige Urlaubstage kümmern.

Hinweise für ein optimales Operationsergebnis: Die Mithilfe des Patienten stellt eine wichtige Säule der Nachbehandlung dar, die wiederum Bestandteil eines optimalen Ergebnis ist. Während der Heilungsphase verlaufen zahlreiche Prozesse, die durch sorgfältige Nachsorge positiv beeinflusst werden können. Hierzu zählen beispielsweise der weitestgehend mögliche Verzicht auf Nikotin, welches sich negativ auf die Durchblutung und somit auch auf die Wundheilung auswirkt, sowie auf Sport und körperliche Betätigung für einige Zeit. Insbesondere Tätigkeiten, die Druck auf die Wunde ausüben oder die Verletzungen der Augenpartie mit sich bringen könnten, sind zu vermeiden. Auch Hitze und direkte UV-Strahlung sollten für einige Zeit gemieden werden. Unmittelbar nach der Operation muss zudem auf Alkohol und blutverdünnende Medikamente (mit Ausnahme medizinisch notwendiger Mittel) verzichtet werden. Genaue Hinweise gibt der behandelnde Arzt bzw. die zuständige Klinik aus.

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